Ägypten: Fahrplan zur Reduzierung von Plastikabfällen im Tourismussektor veröffentlicht
Um die Umwelt und Artenvielfalt in Ägypten zu schützen und die ägyptischen Landschaften auch weiterhin für Tourist*innen attraktiv zu halten, möchte die Regierung Verpackungsabfälle reduzieren und effizient entsorgen. Eine von der GIZ beauftragte Studie zeigt nun Möglichkeiten auf, wie auf Basis des Abfallrahmengesetzes die Recyclingquoten erhöht werden können.
Das Abfallaufkommen in Ägypten umfasst mehr als 20 Millionen Tonnen pro Jahr und belastet die Umwelt und die Gesundheit der Menschen. Die Entsorgungsinfrastruktur ist überlastet, weshalb nur ein geringer Anteil ordnungsgemäß deponiert und wiederverwertet wird: Stattdessen landen Verpackungsabfälle in den Flüssen, Meeren, auf Straßen und freien Flächen. Dies wirkt sich auch negativ auf den Tourismussektor aus, eine der wichtigsten Einkommensquellen für die Bevölkerung. Vor diesem Hintergrund möchte das ägyptische Umweltministerium mit Unterstützung der GIZ im Rahmen des „National Solid Waste Management Programms“ (NSWMP) kreislaufwirtschaftliche Strukturen fördern und ein System der erweiterten Produzentenverantwortung (EPR-Systems) für Verpackungen einführen. Ziel ist es, die Recyclingquoten zu erhöhen und die Kostendeckung für die Sammlung und Behandlung von Abfällen zu verbessern.
Notwendige Rahmenbedingungen schaffen
Auf Grundlage des ägyptischen Abfallrahmengesetzes haben die deutschen Beratungsfirmen Black Forest Solutions GmbH und die Landbell AG im Auftrag der GIZ eine Basisstudie durchgeführt, welche die Ausgangslage analysiert und mögliche Ansatzpunkte entwickelt, um ein EPR-System in ausgewählten Tourismusgebieten zu implementieren. Die Studie orientiert sich dabei an bewährten Praktiken der Europäischen Union und passt diese auf die lokalen Gegebenheiten in Ägypten an. Ziel ist es, die institutionellen Rahmenbedingungen zu schaffen und dabei die Rollen und Verantwortlichkeiten der öffentlichen und privaten Akteure zu klären.
Lokale Infrastruktur analysieren
Aufbauend auf der Studie wird nun die erforderliche lokale Infrastruktur analysiert und ein konkreter Fahrplan für die Implementierung in zwei Fallstudien (Heliopolis und Hurghada) entwickelt. Diese bilden dann die Grundlage für eine Planung der Ausweitung auf nationaler Ebene.
Studie lesen
Die Studie „Extended Producer Responsibility Scheme for Packaging Waste in Egypt” können Sie hier abrufen.