Artikel

Einblick in Markt- und Projektchancen für Umwelttechnologie im südlichen Afrika

Teilnehmende der Abschlussveranstaltung des EXI-Vorhabens „Stimulierung der nachhaltigen Ressourcennutzung in der Industrie in Südafrika, Namibia und Botsuana“.

Die produzierende Wirtschaft im südlichen Afrika ist durch einen hohen Ressourcenverbrauch im Vergleich zur Wertschöpfung gekennzeichnet. Nachhaltige Ressourcennutzung, kohlenstoffarme Wirtschaftsentwicklung und Umweltschutz gewinnen deshalb rapide an Bedeutung.

Die produzierende Wirtschaft im südlichen Afrika ist durch einen hohen Ressourcenverbrauch im Vergleich zur Wertschöpfung gekennzeichnet. Nachhaltige Ressourcennutzung, kohlenstoffarme Wirtschaftsentwicklung und Umweltschutz gewinnen deshalb rapide an Bedeutung.

Die Auslandshandelskammer für das südliche Afrika (AHK Südliches Afrika) ist Durchführer des EXI-Vorhabens „Stimulierung der nachhaltigen Ressourcennutzung in der Industrie in Südafrika, Namibia und Botsuana“. Motivation war, bei ausgewählten Unternehmen den Stand der Ressourceneffizienz zu bewerten und die Implementierung geeigneter Umwelttechnologien anzuregen.

Es sollte eine Win-Win-Situation geschaffen werden, indem die teilnehmenden Unternehmen langfristig Betriebs- und Entsorgungskosten einsparen und Umwelt und Gesellschaft von reduziertem Ressourcenverbrauch/Abfall und verringerten Emissionen profitieren.

Ob dies gelungen ist, konnten Unternehmen, Verbände und die interessierte Öffentlichkeit am 16. Februar bei einer Informations- und Abschlussveranstaltung der AHK in Berlin Mitte erfahren.

Nach einer Projektpräsentation wurden in der anschließenden Diskussion folgende Ergebnisse und Lerneffekte festgehalten:

  • Trotz Wasserknappheit und steigender Energiekosten besteht bei fast allen teilnehmenden Unternehmen in der Region ein beträchtliches Potential für mehr Effizienz bei Wasser- und Energieverbrauch. Ein wesentlicher Grund hierfür wird darin gesehen, dass viele Entscheidungstragende mit geltenden und kommenden internationalen Standards nicht vertraut sind. Betriebsinterne Wissensträgerinnnen und -träger erreichen argumentativ nicht die entsprechenden Hierarchie-Ebenen bzw. überwiegt bei der Kosten-Nutzungsbetrachtung häufig der Kostenaspekt.
  • Die AHK Südliches Afrika und ihre Partnerorganisationen haben ein Bewusstsein für den Bedarf, die Einsparungsmöglichkeiten und die damit verbundene Dringlichkeit bei Entscheidungstragenden geschaffen, indem nicht notwendige überdurchschnittliche oder gar bisher nicht bekannte Energie- und Wasserverbräuche bzw. abfallerzeugende Prozessschritte gemessen, quantifiziert und vor allem monetarisiert wurden.
  • Das EXI-Vorhaben hat zeitgleich auf der jeweiligen Unternehmenssituation fußende Gegenmaßnahmen inklusive deren praktischer Umsetzung und einhergehender Kostenabschätzung aufgezeigt und so ermöglicht, konkrete Handlungsschritte abzuleiten.
  • Ergebnis war, dass niedrigschwellige und kostenextensive technische Verbesserungen häufig die schnellsten und stärksten Einsparungen ermöglichen. Und dass diese „kleinen“ Verbesserungsoptionen sogar in einer Vielzahl vorliegen.
  • Die meisten dieser „low hanging fruits“ wurden daher noch im laufenden Vorhaben von den teilnehmenden Unternehmen umgesetzt. Zudem wurden konkrete Entscheidungen getroffen, weitere der empfohlenen Maßnahmen umzusetzen. Diese Tatsache leitete perfekt über in einen Austausch südafrikanischer und regionaler Unternehmen zu möglichen Dienstleistungen und Produkten der deutschen Anbieter.

Als übergreifendes Fazit haben die AHK Südliches Afrika und ihre lokalen Projektpartner hervorgehoben, dass die resultierenden Ergebnisse zu großen Teilen auf Projektdesign des EXI-Vorhabens zurückzuführen sind:

  • Nach dem etablierten Ansatz werden die jeweils im Unternehmen zuständigen Experten und Expertinnen von externen Dienstleistern „auf Augenhöhe“ beraten. Die Herausforderung für die betriebsinternen Fachleute besteht dann darin, diese Beratungsergebnisse an die Entscheidungsträger zu kommunizieren und idealerweise eine positive Entscheidung herbeizuführen.
  • Im EXI-Vorhaben dagegen gingen überwiegend die Entscheidungsträger selbst für einen oder zwei Tage „in Klausur“, d. h. in einen Workshop mit der AHK und den Projektpartnern. So konnten die Führungskräfte direkt erreicht, sensibilisiert und für einen Wechsel in der bisherigen Unternehmenshaltung motiviert werden.

Abgerundet wurde der Nachmittag durch eine moderierte Diskussion zu Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen durch die Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH, die IHK Netzwerkbüros Afrika, die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung sowie die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH, die zugleich Projektträgerin der Exportinitiative Umweltschutz des BMUV ist.