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Energiegewinnung in Indien: grüner Kraftstoff aus Bioabfällen

Die Teilnehmenden besichtigen eine Haus-zu-Haus Sammlungsstelle von festen Abfällen, welche durch die kommunale Müllabfuhr in Indore verwaltet wird.

Um organische Abfälle zu verwerten und unter anderem als nachhaltige Treibstoffe für bezahlbaren Transport einzusetzen, setzt die indische Regierung auf Biogasanlagen. Bei einem durch die GIZ unterstützten Workshop am 27. und 28. Juni 2023 wurde das Potenzial von Biogasanlagen als erneuerbare Energielösung aufgezeigt.

Die GIZ unterstützt im Auftrag der BMUV Exportinitiative Umweltschutz die Swachh Bharat Mission Initiative der indischen Regierung und organisierte zusammen mit dem indischen Ministerium für Wohnungswesen und urbane Angelegenheiten am 27. und 28. Juni 2023 unter dem Motto „Waste to Wealth“ („Abfall zu Wohlstand“) einen nationalen Workshop in Indore, einer der saubersten Städte Indiens. Im Fokus der zweitägigen Veranstaltung stand die Einführung von Biogas-Kompressionsanlagen in Indien.

Teilnehmende besichtigen die rohen organischen Abfälle, die auf das Förderband für die erste Trennungsstufe in der 550-TPD-Biomethanisierungsanlage in Indore geladen wird.

Im Workshop wurde das Potenzial von Biogasanlagen als erneuerbare Energielösung mit ihren ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Vorteilen aufgezeigt. Von der Verwertung von organischen Abfällen profitieren sowohl Landwirtinnen und Landwirte als auch die Umwelt und die indische Bevölkerung. Die indische Regierung hat 2018 eine Initiative (SATAT) für die Nutzung von komprimiertem Biogas ins Leben gerufen, um unter anderem organische Abfälle aus Kommunen, der Land- und Forstwirtschaft, Viehzucht und aus dem Meer zu verwerten. Ziel der indischen Regierung ist es, Biomasse produktiver zu managen und zum Beispiel alternative, nachhaltige und bezahlbare Kraftstoffe für den Transportsektor herzustellen. Darüber hinaus kann Biogas auch für die Strom- und Wärmeerzeugung und als Brennstoff genutzt werden.

Austausch mit dem indischen Ministerium für Wohnungswesen und urbane Angelegenheiten

Mit der Verwertung von organischen Abfällen trägt die Exportinitiative Umweltschutz zur Förderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung bei, einem der Hauptziele der Partnerschaft für grüne und nachhaltige Entwicklung zwischen Indien und Deutschland.

Die wichtigsten Erkenntnisse des Workshops auf einen Blick

  • Komprimiertes Biogas als erneuerbare Energielösung: Der Workshop hob das immense Potenzial von komprimiertem Biogas als nachhaltige und erneuerbare Energiequelle hervor. Die Produktion von komprimiertem Biogas aus organischen Abfällen kann die Treibhausgasemissionen erheblich reduzieren und zur Energiewende in Indien beitragen.
  • Abfall zu Wohlstand: Der Workshop betonte das Konzept der Umwandlung von organischen Abfällen als eine wertvolle Ressource durch Biogas-Kompressionsanlagen. Dieser Ansatz fördert die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft und verwandelt Abfall in saubere Energie, organischen Dünger und andere nützliche Nebenprodukte.
  • Politische Unterstützung und Finanzierung: Politische Rahmenbedingungen und finanzielle Anreize wurden diskutiert, um die Umsetzung von Biogas-Kompressionsanlagen zu fördern. Der Workshop betonte die Notwendigkeit unterstützender Vorschriften, günstiger Marktbedingungen und des Zugangs zu Finanzmitteln, um Biogas-Projekte im ganzen Land auszuweiten.
  • Kooperativer Ansatz: Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessensgruppen, darunter Regierungsbehörden, Industrieakteure, Technologieanbieter und Finanzinstitute, wurde als entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung von Biogas-Kompressionsanlagen hervorgehoben. Diese gemeinsame Anstrengung kann Innovation, Wissensaustausch und eine erfolgreiche Projektdurchführung fördern.

Das GIZ Globalvorhaben im Rahmen der BMUV Exportinitiative Umweltschutz unterstützt in Indien den Einsatz von verbesserten Praktiken für das nachhaltige Management von organischen Abfällen.