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EXI-Länderbericht Ghana: Nachhaltige Entwicklung durch innovative Umwelttechnologien

Ausleihstation für E-Lastenräder und E-Mopeds auf dem Don Bosco Campus in Tema, Ghana

Die Exportinitiative Umweltschutz (EXI) treibt mit grüner Technologie Ghanas Wandel zur nachhaltigen Wirtschaft voran – von Wasserstoff über E-Mobilität bis Recycling. Der Länderbericht zeigt, wie deutsche Umwelttechnologien ökologische Herausforderungen lösen und neue wirtschaftliche Perspektiven schaffen.

Ghana steht wie viele Länder im globalen Süden vor enormen Herausforderungen: rasante Urbanisierung, unkontrollierte Industrialisierung, wachsender Energiebedarf und große Mengen an importiertem Elektroschrott belasten Umwelt und Gesellschaft. Gleichzeitig zeigt das Land großen Gestaltungswillen und verfolgt mit dem nationalen Energy Transition and Investment Plan das Ziel, bis 2060 klimaneutral zu werden. Im Mittelpunkt stehen erneuerbare Energien, grüner Wasserstoff, nachhaltige Mobilitätslösungen und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.

Die Exportinitiative Umweltschutz unterstützt Ghana auf diesem Weg mit innovativen Umwelttechnologien aus Deutschland. In Pilotprojekten werden beispielsweise solare Mini-Grids mit Wasserstoffspeichern kombiniert, um netzferne Regionen klimafreundlich und zuverlässig mit Strom zu versorgen (z. B. GH2GH). Das entlastet nicht nur das Stromnetz, sondern ersetzt auch Dieselgeneratoren, die bislang vielerorts im Einsatz sind.

Schulungen im Rahmen des GH2GH-Projektes

Auch die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana (AHK Ghana) begleitet den Markthochlauf von grünem Wasserstoff. Mit regelmäßigen Dialogformaten und einer Marktstudie werden zentrale Akteure vernetzt, regulatorische Hürden identifiziert und politische Handlungsspielräume aufgezeigt.

Im Bereich nachhaltiger Mobilität wurde in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern ein Verleihsystem für E-Mopeds und E-Lastenräder aufgebaut, gespeist aus einer solaren Ladeinfrastruktur (z. B. MoNaL). So wird saubere Mobilität alltagstauglich gemacht – auch in Gebieten ohne feste Stromversorgung.

Demontierstraße im Betrieb "Electro Recycling Ghana"

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Elektroschrott. In verschiedenen Projekten wurden Recyclingmodelle und technische Lösungen für bislang unbehandelte Abfallfraktionen entwickelt – von einfachen Rückgewinnungssystemen bis hin zu innovativen Pyrolyseverfahren (z. B. EAG2-Rec, ReSoCart-ED). Gleichzeitig werden lokale Fachkräfte geschult, damit die Technologien vor Ort dauerhaft betrieben und weiterentwickelt werden können.

Die Erfahrungen aus Ghana zeigen: Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung lassen sich verbinden. Durch strategische Partnerschaften und den Transfer innovativer Technologien entsteht ein nachhaltiger Nutzen – für die Menschen vor Ort und als Modell für andere Länder in der Region.

EXI-Projekte in Ghana

Grüner Wasserstoff und erneuerbare Energien:

GH2GH

AHK Ghana H2

Nachhaltige Mobilität und Kreislaufwirtschaft:

MoNaL

Kreislaufwirtschaft und Elektroschrott-Recycling:

EAG2-Rec

ReSoCart-ED