Bundesumweltministerin Steffi Lemke besuchte Textilprojekt in Indien
Bundesumweltministerin Steffi Lemke besuchte während ihrer Indien-Reise zum G20-Treffen der Umweltministerinnen und -minister in Chennai das EXI-Projekt für verbesserte Umweltstandards in der Textilindustrie. Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit den politischen Partnern in Indien Beste verfügbare Techniken (BVT) für ausgewählte Industriesektoren umzusetzen.
Anlässlich des G20-Treffens der Umwelt- und Klimaschutzministerinnen und -minister in Indien reiste Bundesumweltministerin Steffi Lemke nach Chennai. Am Donnerstag, den 27. Juli 2023 besuchte die Ministerin ein EXI-Projekt und tauschte sich mit den indischen Partnern zum Thema „Beste Verfügbare Techniken (BVT) für die Textilindustrie" aus.
Während der Veranstaltung stellten die indischen Umweltschutzbehörden auf nationaler (CPCB) und bundesstaatlicher Ebene von Gujarat (GPCB) ihren prozessorientierten und partizipativen Ansatz vor, um den Informationsaustausch zu organisieren, Daten zu sammeln und die BVT-Merkblätter zu erstellen, die zu einer besseren Einhaltung der Umweltrichtlinien in der Textilindustrie des Landes beitragen werden.
Erfolgreiche deutsch-indische Zusammenarbeit für mehr Umweltschutz
Chennai liegt im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, wo ca. 35 Prozent der indischen Textilproduktion stattfinden. Ein Großteil ist für den Export bestimmt, unter anderem nach Deutschland.
Seit 2019 unterstützt Deutschland im Rahmen der deutsch-indischen Zusammenarbeit Indien bei der Erstellung eines Leitfadens für die Erarbeitung von Umweltstandards, die umweltfreundliche Produktionsverfahren fördern, sogenannte BREF/COINDS-Dokumente.
Im Auftrag der BMUV Exportinitiative Umweltschutz implementiert die GIZ gemeinsam mit den politischen Partnern in Indien das Projekt für „Beste verfügbare Techniken (BVT) für ausgewählte Industriesektoren".
Pilotprojekt: Partizipativer Ansatz für BVT-Merkblätter für die Textilindustrie
Das Besondere an dem Projekt ist, dass die indischen Umweltbehörden auf nationaler Ebene und in Gujarat einen prozessorientierten, partizipativen Ansatz verfolgen und die Industrie und andere Interessengruppen aktiv an der Ausarbeitung der Referenzdokumente für die Besten Verfügbaren Techniken beteiligt sind.
Dieser Ansatz wird für die Textilproduktion pilothaft durchgeführt und kann auf andere Industriesektoren, wie zum Beispiel Pharmaindustrie, Wärmekraftwerke, Gerbereien und Gießereien übertragen werden. Durch die gemeinsamen Anstrengungen von Indien und Deutschland soll ein Beitrag zu mehr Umweltschutz und effizienter Ressourcennutzung geleistet werden.
Know-how aus Deutschland
Das EXI Projekt zielt darauf ab, das notwendige Fachwissen aufzubauen und Personal aus Industrie und Umweltbehörden zu schulen, die gemeinsam erarbeiteten Richtlinien umzusetzen. Ein wichtiger Bestandteil der EXI ist deshalb der Wissenstransfer. So gelangt das deutsche Know-how über die GIZ und das Umweltbundesamt (UBA) nach Indien. Die deutsch-indische Kooperation und der Austausch von Fachwissen in diesem Bereich können somit insgesamt verbesserte Umweltstandards ermöglichen.