GIZ-Konferenz zur Herstellerverantwortung: Weichenstellung für nachhaltiges Abfallmanagement in der Ukraine
Im Rahmen der EXI veranstaltete die GIZ gemeinsam mit der Vereinigung „Rekopak“ am 26. September 2024 eine Konferenz zur Einführung eines Systems der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR).
Die Veranstaltung brachte führende Expert*innen, Wirtschaftsvertreter*innen, Regierungsvertreter*innen und die Zivilgesellschaft zusammen. Ziel war es, sich über die Chancen, aber auch die Herausforderungen bei der Einführung eines EPR-Systems in das nationale Abfallmanagementsystem der Ukraine auszutauschen.
EPR als wesentliches Element einer effizienten Abfallbewirtschaftung
In der Ukraine wird ein Großteil der kommunalen Abfälle auf offenen Deponien entsorgt. Nur in wenigen Städten gibt es eine getrennte Sammlung von Wertstoffen, die häufig nicht ordnungsgemäß funktioniert. Die Bevölkerung ist zudem nur teilweise an ein öffentliches Abfallentsorgungsnetz angeschlossen. Das Projekt der GIZ hat sich daher zum Ziel gesetzt, durch eine kommunenübergreifende Zusammenarbeit eine bessere Abfallwirtschaft zu etablieren und in vier Gemeinden eine getrennte Sammlung und Verwertung von Abfällen zu implementieren.
Die Einführung eines EPR-Systems ist ein entscheidender Schritt zur Verringerung des Abfallvolumens, zur Steigerung des Recyclings von Sekundärrohstoffen und zum Übergang in eine Kreislaufwirtschaft. Auf diese Weise kann die Umweltbelastung verringert, die ökologische Sicherheit verbessert und eine nachhaltige Entwicklung gefördert werden.
Durch Synergien lernen
Im Fokus der EPR-Veranstaltung standen der persönliche Dialog und konzentrierte Wissenstransfer. Auf diese Weise konnten nicht nur Synergien genutzt, sondern auch eine Plattform für konstruktive Diskussionen und die weitere Zusammenarbeit geschaffen werden.
Neben Schlüsselfragen der nachhaltigen Entwicklung und Abfallwirtschaft tauschten sich die Teilnehmenden über kritische Aspekte der Umsetzung eines EPR-Systems sowie über Erfahrungen und Erkenntnisse aus der internationalen Gemeinschaft aus.
Auf dem Programm standen auch der Dialog über bewährte Praktiken aus anderen EU-Ländern, die bereits erfolgreich EPR-Systeme eingeführt haben sowie die Vorstellung mehrerer Initiativen mit innovativen Lösungen im Abfallmanagement – von METRO-Abfallstationen zur Mülltrennung, über Leergutautomaten, die PET-Flaschen annehmen, bis hin zu einem Kleidersammlungsprojekt zur Reduzierung von Textilabfällen.
"Ecoservice-2022": Zukunftsfähige Lösungen für Abfallmanagement
Im Rahmen der Konferenz zeigte der kommunale Abfallverband „EcoService-2022“ außerdem Beispiele für ein erfolgreiches Abfallmanagement durch Sammel-, Sortier- und Recyclingsysteme in den vier Partnergemeinden Hrebinka, Nowoorzhyzke, Pyrjatyn und Tschornuchy der Region Poltawa. Auf Grundlage des im November 2022 unterzeichneten interkommunalen Kooperationsabkommens zwischen den vier Partnergemeinden hat die GIZ ihre Partner*innen im Rahmen der EXI dabei unterstützt, den kommunalen Abfallverband „EcoService-2022” zu gründen.
Der Verband implementiert Mülltrennungssysteme in mehreren ukrainischen Gemeinden und fördert so die lokale ökologische Entwicklung. Im Mittelpunkt stehen die Verbesserung der Infrastruktur für Abfallsammlung und Recycling, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Umweltverantwortung sowie die Implementierung innovativer Lösungen im Abfallmanagement.
Auf kontinuierlichen Dialog kommt es an
Zu den wichtigsten Erfolgen der Konferenz gehörte sicherlich der Austausch über die notwendigen Schritte zur Harmonisierung der ukrainischen Gesetzgebung mit den europäischen Abfallrichtlinien. Die Teilnehmenden betonten die Relevanz des Aufbaus einer geeigneten Infrastruktur für die Sammlung und das Recycling von Verpackungen sowie die Notwendigkeit, Anreize für Abfallvermeidung zu schaffen. Die Einführung eines EPR-Systems würde der Ukraine dabei helfen, ihre Gesetzgebung an die europäischen Standards in den Bereichen Ökologie und Abfallwirtschaft anzugleichen. Neue Verpackungsanforderungen, Kennzeichnungen und verbindliche Mindestziele für das Recycling sollen außerdem dazu führen, gefährliche Stoffe zu reduzieren und das Abfallrecycling zu fördern.
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