GIZ-Veranstaltungsreihe: Recht auf Reparatur in der Kreislaufwirtschaft
Die 2024 in Kraft getretene EU-Richtlinie zum „Recht auf Reparatur“ muss zwei Jahre später in nationales Recht umgesetzt werden. Die EXI-Partnerorganisation GIZ hat dies zum Anlass genommen, eine Online-Veranstaltungsreihe zum Thema durchzuführen.
Über den von der GIZ im Auftrag der EXI betriebenen GreenTechKnowledgeHub, einer internationalen Plattform für Wissenstransfer, fachlichen Austausch und Netzwerkaufbau, beleuchtete die dreiteilige Veranstaltungsreihe aktuelle Entwicklungen rund um das Recht auf Reparatur.
Ask Me Anything
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildete ein „Ask Me Anything“ mit Magdolna Molnár, Doktorandin an der Technischen Universität Brandenburg und Mitglied des Circular Economy College der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Das interaktive Format bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und tiefere Einblicke in die europäische Bewegung für das Recht auf Reparatur zu gewinnen. Ein Schwerpunkt der Diskussion lag auf der neuen EU-Richtlinie 2024/1799, insbesondere auf der Abdeckung von Produkten und Ersatzteilen sowie auf den Verpflichtungen von Hersteller*innen und Einzelhändler*innen. Außerdem wurde über die Bedeutung von Reparaturkultur und -infrastrukturen in Europa und Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen diskutiert. Besonders bereichernd waren dabei Vorschläge zur Förderung von Reparaturcafés, zu wirtschaftlichen Anreizen und zu stärkeren gesetzlichen Regelungen.
Virtual Coffee
Im zweiten Teil der Reihe, einem „Virtual Coffee“ mit Katrin Meyer, Koordinatorin bei „Runder Tisch Reparatur“, ging es zunächst um die drei zentralen Säulen des Rechts auf Reparatur, die den Zugang zu Informationen, bezahlbaren Ersatzteilen und reparierbaren Produkten umfassen. Außerdem wurde die Umsetzung der neuen EU-Richtlinie analysiert. In diesem Zusammenhang bekräftigte Katrin Meyer die Rolle der Plattform „Right to Repair“, die Verbraucher*innen eine Übersicht über bestehende Vorschriften und Herausforderungen bietet. Ziel sei es, ein stärkeres Bewusstsein für die Notwendigkeit eines universellen Rechts auf Reparatur zu schaffen und die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.
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Webinar
Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildete ein Webinar mit Dr. Julia Corwin, Juniorprofessorin an der London School of Economics. Ihr Vortrag beleuchtete die oft unsichtbaren Prozesse hinter der Elektronikreparatur und Kreislaufwirtschaft in Indien. Corwin erklärte, wie die Reparatur von elektronischen Geräten – von der Wiederaufbereitung bis zum Verkauf – ein zentraler Bestandteil des informellen Sektors ist. Dabei ging sie auf Herausforderungen wie den fehlenden Zugang zu Ersatzteilen sowie die Notwendigkeit stärkerer politischer Unterstützung ein, um Reparaturpraktiken weltweit zu fördern.
Die virtuelle Veranstaltungsreihe hat verdeutlicht, wie entscheidend das Recht auf Reparatur für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ist. Sie hat den Austausch über innovative Ansätze gefördert und dazu beigetragen, den Blick auf globale Herausforderungen und Chancen in diesem Bereich zu schärfen.
Weitere Infomationen
Präsentationen und Aufzeichnungen der Webinar-Reihe können nach vorheriger Anmeldung hier abgerufen werden: