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Grüner Wasserstoff weltweit: Vier EXI-Projekte von Fidschi bis Brasilien zeigen Potenziale auf

Die Standorte der vier abgeschlossenen EXI-Wasserstoff-Projekte

Die Exportinitiative Umweltschutz setzt sich dafür ein, weltweit eine nachhaltige und umweltfreundliche Stromversorgung mittels grünem Wasserstoff voranzutreiben, um auch Menschen in netzfernen Gebieten zuverlässig mit Energie zu versorgen. Vier EXI-Projekte der AHK-Struktur zeigen Potenziale und Anwendungsfälle auf.

Seit 2021 führen die deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) Projekte im Handlungsfeld Grüner Wasserstoff durch. Gemeinsam mit den deutschen Partnern, wie der NOW GmbH, erstellen die AHKs Analysen, um potenzielle Anwendungsszenarien und geeignete Systemkonfigurationen zu ermitteln, bauen Netzwerke auf und unterstützen den Wissensaufbau in den Zielländern. Erst kürzlich wurden diese vier Projekte erfolgreich abgeschlossen:

Neuseeland – In einer Umfeldanalyse wurde das Einsatzpotenzial von grünem Wasserstoff für Hotel- und andere touristische Objekte auf den pazifischen Inseln Tonga, Fidschi, Samoa und den Cookinseln untersucht. Gemeinsam mit dem Reiner-Lemoine-Institut und der NOW GmbH betrachtete die AHK Neuseeland die Möglichkeiten der Wasserstofferzeugung, die Systemintegration von Netzersatzanlagen mit Wasserstoff-Brennstoffzellen und deren Einsatz für die Primärstromversorgung in netzfernen touristischen Objekten. Die Studienergebnisse wiesen besonders die Cookinseln und Fidschi als geeignete Standorte für vertiefte Analysen sowie langfristig auch für eine Umsetzung der berechneten Szenarien aus.

Thailand – Die Marktstudie der AHK Thailand zeigte vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten zur Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff zur umweltfreundlichen Energieversorgung auf netzfernen Inseln in Thailand. Im Rahmen des Projektscoutings lag der Fokus gezielt auf Inseln, die über Hotelanlagen und Resorts verfügen, um das Potenzial für konkrete Umsetzungsprojekte zu evaluieren. Eine Umstellung auf Strom aus Wasserstoff-Brennstoffzellen könnte ein wesentlicher Baustein für die Dekarbonisierung des Königreichs darstellen.

Brasilien – Dieses EXI-Projekt beinhaltete eine Vormachbarkeitsstudie zur Wertschöpfung erneuerbaren Wasserstoffs aus Kläranlagen im Bundesstaat Paraná mit dem Ziel, die sanitäre Grundversorgung im Land zu modernisieren und den Ausbau des nationalen Wasserstoffmarkts zu beschleunigen. In der Studie entwickelten die Projektpartner der AHK Brasilien, CIBiogás und Sanepar gemeinsam mit der NOW GmbH Szenarien für die Produktion und den Vertrieb von grünem Wasserstoff. Zudem erbrachten sie den Proof of Business, indem über 300 lokale Unternehmen als potenzielle Abnehmer identifiziert wurden. Eine Realisierung der Projekterkenntnisse wird von allen Projektpartnern aktiv angestrebt.

Philippinen – In ihrem zweiten Wasserstoff-Projekt arbeitete die AHK Philippinen mit dem staatlichen Versorgungsunternehmen NPC, dem Reiner-Lemoine-Institut und der NOW GmbH sowie mit einem privatwirtschaftlichen Ressortbetreiber zusammen, um konkrete Anwendungsszenarien für vier netzferne Inselgebiete zu entwickeln. Die Machbarkeitsstudie zeigte, dass besonders hybride Lösungen, die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit gebrauchsüblichen Dieselgeneratoren kombinieren, einen schrittweisen Übergang zu einer nachhaltigen Stromversorgung ermöglichen können. Hybridlösungen stachen zudem durch ihre Kosteneffizienz positiv hervor.