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Malaysia: GIZ und Enviu starten Pilotprojekte für wiederverwendbare Essensbehälter und nachfüllbare Reinigungsmittel

Nach dem Essen kann der leere Behälter an einer der Tapauware-Abgabestellen zurückgegeben werden.

Mit dem Programm „Zero Waste Living Lab“ starten die GIZ und der Projektpartner Enviu zwei neue Pilotprojekte in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Mit beiden Projekten soll der Abfall von Einwegplastik in Malaysia wesentlich verringert werden.

 

Mit dem Programm „Zero Waste Living Lab“ starten die GIZ und der Projektpartner Enviu zwei neue Pilotprojekte in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Mit beiden Projekten soll der Abfall von Einwegplastik in Malaysia wesentlich verringert werden.  

Das Problem mit dem Kunststoff

Trotz zahlreicher Nachhaltigkeitsinitiativen von Unternehmen hat sich die weltweite Kunststoffproduktion in den letzten 50 Jahren verdoppelt. Nur 9% des gesamten Kunststoffabfalls werden heute recycelt. Diese Zunahme an Kunststoffen, insbesondere an Einwegplastik, trägt erheblich zur Verschmutzung von Wasser und Meeren bei.

Wiederverwendung als attraktives Geschäftsmodell

Mit dem Ziel, den Bedarf an Einwegplastik zu reduzieren und die Wiederverwendung von Plastik zu fördern, hat Enviu mit Unterstützung der GIZ das „Zero Waste Living Lab“ ins Leben gerufen, das inzwischen in Indonesien und Malaysia aktiv ist. Im Rahmen des Programms werden vor Ort sogenannte „Social Ventures“ gegründet, die zeigen, wie Wiederverwendung ein attraktives Geschäftsmodell sein kann. Durch die Bereitstellung ihres Know-hows zur Vermeidung von Einwegplastik und zum Aufbau lokaler Infrastrukturen, unterstützen die GIZ und Enviu andere Akteur*innen bei der Umstellung auf kreislaufwirtschaftliche Strukturen. Durchgeführt wird das Programm im Rahmen des Globalvorhabens der GIZ zur Unterstützung der „Exportinitiative Umwelttechnologien“ des Bundesumweltministeriums.

Pilotprojekt 1: Wiederverwendbare Behälter bei Essen-to-go

Das erste Pilotprojekt ist ein Service für wiederverwendbare Essensbehälter, namens Tapauware. Tapauware stellt den teilnehmenden Händler*innen einen praktischen, zusammenklappbaren und vor allem wiederverwendbaren Behälter zur Verfügung, welchen die Kund*innen für ihr Essen-to-go nutzen können. Nach kostenloser Registrierung erhalten diese eine eindeutige ID, die sie dann bei der Bestellung ihres Essens verwenden können.

Pilotprojekt 2: Nachfüllpackungen zur Haushaltsreinigung

Das zweite Pilotprojekt testet den Markt für nachfüllbare Reinigungsmittel in Shah Alam, Kuala Lumpur. GIZ und Enviu starten hier einen Lieferservice mit „Next-Day-Delivery“ für Reinigungsmittel. Kund*innen können die Reinigungsmittel über WhatsApp bestellen und erhalten am nächsten Tag eine wiederverwendbare Plastikflasche, die mit dem Reinigungsmittel gefüllt ist. Die GIZ und Enviu arbeiten für dieses Pilotprojekt mit einem Anbieter von „Zero-Waste-Produktion“ zusammen, der die Reinigungsprodukte liefert.
Möchten Sie mehr über das „Zero-Waste-Living-Lab“ erfahren? Dann wenden Sie sich an emma(at)enviu.org

Collaborative Action for Single-Use Plastic Prevention in Southeast Asia (CAP SEA)

Ziel des GIZ-Projekts CAP SEA ist es, den Einwegplastikabfall zu verringern, im Wesentlichen durch Vermeidung und Aufbereitung für die Wiederverwendung. Dabei verfolgt das Projekt einen kombinierten Ansatz, bestehend aus: Beratung der Politik zur Kreislaufwirtschaft, der Erweiterung der Produzentenverantwortung (nur in Malaysia), Kapazitätsaufbau für die wichtigen Akteur*innen, lokale Pilotprojekte der Regierung und Förderung innovativer Geschäftsmodelle zur Prävention von Einwegplastik.
Das Projekt leistet einen direkten Beitrag zur Umsetzung des Nachhaltigkeitsziels, um nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherzustellen (Ziel 12), insbesondere zum Unterziel 12.5 „Bis 2030 das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung deutlich verringern“.

Weitere Informationen zum CAP SEA Projekt der GIZ finden Sie im Factsheet.

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Die GIZ unterstützt im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMU) Maßnahmen zur Vermeidung von Einwegplastik in Südostasien. Ziel ist es, den Einwegplastikabfall zu reduzieren.

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