EXI-Länderbericht Kuba: Praxisorientierter Umweltschutz mit deutschen Technologien
Mit ihren Projekten in Kuba zeigt die Exportinitiative Umweltschutz (EXI), wie deutsche Umwelttechnologien und gezielter Wissenstransfer nachhaltige Lösungen schaffen – für sauberes Wasser, Kreislaufwirtschaft und mehr Umweltbewusstsein in der Region.
Kuba steht vor erheblichen Herausforderungen im Umweltbereich: Veraltete Infrastrukturen, fehlende Investitionen und technische Engpässe erschweren die Entwicklung nachhaltiger Versorgungssysteme. Besonders betroffen sind die Wasser- und Kreislaufwirtschaft. Die Exportinitiative Umweltschutz (EXI) des Bundesumweltministeriums (BMUV) unterstützt gezielt Projekte, die deutsche Umwelttechnologien mit Wissenstransfer und institutioneller Partnerschaft kombinieren.
Wissenstransfer als Schlüssel zur Umsetzung
Das Projekt AHK Kuba (2020–2022) legte mit Schulungen, Unternehmensdialogen und Fachworkshops den Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit. Gemeinsam mit dem universitären Gründerzentrum InCuba wurden nachhaltige Geschäftsideen entwickelt – u. a. im Bereich Recycling, umweltschonende Mobilität und Wassermanagement.
Das Folgeprojekt AHK Kuba 2 (2023–2024) entwickelte ein Trainings- und Zertifizierungsprogramm für kubanische Fachkräfte in der Wasser- und Abwasserwirtschaft. Ein Technikdemonstrator ermöglichte die praxisnahe Schulung mit deutscher Technologie – u. a. zur Leckageerkennung, digitalen Datenerfassung und energieeffizienten Abwasserbehandlung. Ergänzt wurde das Projekt durch eine digitale Plattform (cdetms.ahkzakk.com), die deutschen KMU Zugang zu Umweltmärkten in der Karibik bietet.

Deutsche Umwelttechnik im Einsatz
AHK Kuba 2 demonstrierte erfolgreich den Einsatz deutscher Technologien für die Trinkwasseraufbereitung. Eine Pilotanlage wurde in einem Testgebiet installiert – mit positiver Wirkung auf die Versorgungssicherheit einer Kita und eines Seniorenheims, die zuvor keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hatten. Der Projektpartner Grünbeck stellte die Technik zur Verfügung und unterstützte die Schulung lokaler Fachkräfte. Die Ergebnisse: weniger Wasserverluste, gesenkte Betriebskosten und verbesserte Lebensqualität.
Aus dem Projekt heraus entstanden Folgeinitiativen: eine UNICEF-finanzierte Wasseranlage, Kooperationsprojekte mit dem kubanischen Institut für Wasserressourcen (INRH) zur Nutzung erneuerbarer Energien sowie neue Geschäftsansätze für weitere Anwendungen – etwa mit dem Partner ACUANOVA. Auch kubanische Hochschulen und Entwicklungszentren greifen das Thema auf und entwickeln eigene Modellprojekte mit deutschen Technologien.

Kreislaufwirtschaft im Aufbau
Mit dem Projekt Cuba Circular (seit März 2025) steht nun die Verpackungsfrage im Mittelpunkt. Ziel ist die Substitution von Kunststoffverpackungen durch recycelbare Papierlösungen aus Altpapier. Gemeinsam mit dem deutsch-kubanischen Unternehmen ENVAPEL S.A. wird eine Produktionslinie aufgebaut, die auf ressourcenschonende deutsche Verfahren setzt.
Flankiert wird das Vorhaben durch Schulungen, Logistikentwicklung und Aufklärungskampagnen. Das Projekt fördert somit eine ganzheitliche Kreislaufwirtschaft, die lokal verankert und wirtschaftlich tragfähig ist.
Innovation und regionale Wirkung
Alle Projekte der Exportinitiative fördern Innovation über Technik hinaus – durch Wettbewerbe, digitale Werkzeuge und Wissenstransfer. Besonders die Plattform CDETMS vernetzt Akteur*innen aus Politik, Bildung und Wirtschaft – nicht nur in Kuba, sondern auch in Nachbarstaaten der Karibik. So entstehen neue Impulse für nachhaltige Entwicklung in der Region.
Beitrag zur Agenda 2030
Die EXI-Projekte leisten Beiträge zu folgenden SDGs:
- SDG 6: Zugang zu sauberem Wasser
- SDG 12: Nachhaltiger Konsum durch papierbasierte Verpackungslösungen
- SDG 13: Reduktion von Emissionen durch effiziente Technologien
- SDG 17: Aufbau internationaler Umweltpartnerschaften
Perspektive
Kuba wird – im Rahmen seiner Möglichkeiten – zu einem relevanten Akteur für Umwelttechnologie in der Karibik. Die Projekte der Exportinitiative zeigen, wie gezielte Kooperationen und Technologietransfer zu nachhaltiger Entwicklung beitragen und langfristige Strukturen aufbauen.