Nachhaltige Verpackungen und Kreislaufwirtschaft: Thailändische Delegation erkundet europäische Ansätze
Die von der EXI geförderte Studienreise nach Europa zum Thema „Erweiterte Herstellerverantwortung“ dient dem Wissenstransfer und bietet Anreize für die Umsetzung thailändischer Gesetzesvorhaben.
Die thailändische Regierung arbeitet derzeit an einem Gesetz zum nachhaltigen Management von Verpackungen, bei dem u.a. die „Erweiterte Herstellerverantwortung“ (Extended Producer Responsibility, EPR) und das umweltrechtliche Verursacherprinzip (polluter pays principle) integriert werden sollen. Dafür plant Thailand ein verpflichtendes EPR-System ab 2027 und zuvor eine freiwillige Übergangsphase. Für die weitere Ausgestaltung des Gesetzes diente die Studienreise vom 3. bis 9. November 2024 als Inspiration und ermöglichte den Wissensaustausch von thailändischen und europäischen Akteur*innen. Die thailändische Delegation bestand aus 17 Vertreterinnen und Vertretern aus dem öffentlichen, privaten und akademischen Sektor.
Während der Studienreise durch Dänemark, Deutschland und Belgien erhielten die Teilnehmenden Wissen und Erfahrungswerte aus erster Hand. Thematisch lag der Schwerpunkt auf der Gesetzgebung in den europäischen Ländern, der konkreten Umsetzung und Rollenverteilung auf die jeweiligen Akteur*innen sowie den innovativen Ansätzen der Kreislaufwirtschaft und des Verpackungsmanagements. Stationen während der Reise waren u.a. die Europäische Kommission, das deutsche und dänische Umweltministerium, Betreiberorganisationen wie z.B. VANA, der Grüne Punkt und FostPlus sowie der Besuch von Verpackungsherstellenden, Sortier- und Recyclinganlagen für Verpackungsabfälle, Plastik- und Glasflaschen.
Die Studienreise förderte die Zusammenarbeit zwischen Akteur*innen des öffentlichen und privaten Sektors, verbesserte das Verständnis für effektive EPR-Systeme und ebnete den Weg für künftige Partnerschaften zur Verbesserung der thailändischen Abfallmanagementstrategien und Nachhaltigkeitsanstrengungen.
Im Rahmen der Studienreise lud die GIZ zu einem EPR-Stakeholder Workshop in Bonn ein, bei dem thailändische, deutsche und dänische Gäste zusammenkamen. Es präsentierten und diskutierten u.a. Vertreter*innen der thailändischen Delegation, cyclos, Green Forest Solutions, die Allianz für Umwelt und Verpackung, die Deutsche Pfandgesellschaft, der Grüne Punkt, die PREVENT Waste Alliance und die Global Action Partnership for Extended Producer Responsibility (GAP for EPR). Die GAP for EPR ist eine globale Anlaufstelle aller Stakeholder in Ländern, die EPR-Systeme aufbauen oder erweitern.
Beim Austausch während des Workshops wurde hervorgehoben, welche Aspekte die thailändische Delegation als Priorität für die Umsetzung von EPR in Thailand ansieht und welche Empfehlungen die deutschen und dänischen Kolleg*innen auf Basis ihrer eigenen Erfahrungen aussprechen.
Die EPR-Studienreise wurde von der GIZ Thailand im Rahmen des vom BMUV finanzierten Projekts MA-RE-DESIGN und der EXI sowie der Dänischen Botschaft in Thailand und der Dänischen Umweltschutzbehörde (DEPA) organisiert.
Die EXI unterstützt zudem im Rahmen des GIZ-Projekts „Umweltschutz weltweit“ die Stadt Bangkok bei der Reduzierung und Vermeidung von Einwegplastik. Die enge Zusammenarbeit mit dem BMUV geförderten GIZ-Projekt MA-RE-DESIGN ermöglicht den Austausch von Wissen, eine effektive Umsetzung der Projekte sowie die Verbreitung von Lösungen aus Deutschland und Europa.
Weitere Informationen
Projekt: GIZ MA-RE-DESIGN
Projekt: GIZ: CAP-SEA
News: Thai-German Cooperation
Webseite: Global Action Partnership for EPR