Projekt ReValue: Aufbau von nachhaltigen Recyclinglösungen in Nepal
Das im Rahmen der Exportinitiative Umweltschutz geförderte Projekt ReValue setzt sich seit dem verheerenden Erdbeben von 2015 in Nepal für den Aufbau von Recyclinglösungen im Land ein.
Ein Beitrag der NIDISI gGmbH
Das im Rahmen der Exportinitiative Umweltschutz geförderte Projekt ReValue setzt sich seit dem verheerenden Erdbeben von 2015 in Nepal für den Aufbau von Recyclinglösungen im Land ein, um sozialunternehmerische Initiativen im Bereich der Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.
Nicht zu vermeidende Kunststoffabfälle werden in Wertschöpfungskette reintegriert
Kunststoffabfälle, die nicht zu vermeiden sind als eine Ressource wahrzunehmen und in die Wertschöpfungskette zu reintegrieren, soll dem globalen Kunststoffproblem Vorschub leisten. Das Projekt ReValue verfolgt das Ziel, nepalesische Bauarbeiter langfristig zu befähigen, bisher nicht recycelbaren Plastikmüll als wertsteigerndes Asphaltadditiv beim Straßenbau einzusetzen. Das mit dem Fraunhofer Institut und der Universität Kassel entwickelte ReValue-Verfahren hat das Potential, Millionen Tonnen nicht-recycelbaren Plastikmülls wiederaufzubereiten und dabei die Langlebigkeit der Straße zu erhöhen.
Als Kernproblem des nepalesischen Marktes wurde dabei jedoch das Aufbereiten, sprich Sammeln, Sortieren, Schreddern und Transportieren des Kunststoffabfalls identifiziert. Aktuell mangelt es in diesem Bereich an essentieller Infrastruktur. Im Rahmen einer Durchführbarkeitsstudie und zweier Pilotprojekte, die den Aufbau eines Recyclingzentrums im urbanen und ländlichen Raum vorsehen, identifiziert das ReValue Projekt grundlegende Schritte für einen nachhaltigen Aufbau dieser dringend notwendigen Recyclinginfrastruktur, die Möglichkeit einer Unterstützung für den Aufbau derselben durch einen Kunststoff-Kompensationsmechanismus („Plastic Credits System“) sowie die Umsetzbarkeit von polymermodifizierten Straßen.
Erstes Recyclingzentrum in Kathmandu bereitet pro Monat 25 Tonnen Kunststoffabfälle auf
Als erstes Pilotprojekt wurde in Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner das erste Recyclingzentrum am urbanen Standort in Tokha, der im Ballungsraum der Hauptstadt Kathmandu liegt, erfolgreich eröffnet. Bis zu 25 Tonnen Kunststoffabfälle werden hier pro Monat für eine weitere Verarbeitung wiederaufbereitet. Gleichzeitig konnten wertvolle Erkenntnisse in der makroökonomischen Marktforschung über den nepalesischen Recyclingmarkt gewonnen werden. Zusammen mit den Daten und Erfahrungen aus den Pilotzentren, leisten sie einen bedeutenden Beitrag auf dem Weg zu einer funktionierenden Abfallwirtschaft und der Reintegration von Kunststoff-Abfall in die Wertschöpfungskette.
In Ergänzung wird parallel der sich aktuell entwickelnde Markt um Kunststoff-Kompensation untersucht. Bedeutende Abnehmerpotentiale konnten identifiziert und die Pilotierung über den Verra-Standard vorangetrieben werden. Zusammenfassend stellt sich Kunststoff-Kompensation nach den bisherigen Erkenntnissen der NIDISI gGmbH als bedeutende Möglichkeit dar, die Infrastrukturentwicklung in Nepal zu beschleunigen und Unternehmen eine größere Verantwortung für ihren Kunststoff-Abfall zu ermöglichen.