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Sechs neue EXI-Projekte der AHKs in die Umsetzung gestartet

Seit Sommer 2024 fördert das BMUV im Rahmen der Exportinitiative Umweltschutz (EXI) sechs neue Projekte der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) in Tansania, Kasachstan, Ghana, Kenia, Bolivien, Brasilien sowie dem Baltikum. Die Projekte decken gleich drei Handlungsfelder ab: Wasser- und Abwassermanagement, Kreislaufwirtschaft und grüner Wasserstoff.

Damit schaffen die AHKs die notwendigen Rahmenbedingungen, um den Einsatz von Umwelttechnologie „Made in Germany“ ebenso wie eine Verbesserung der Lebensbedingungen in den Zielländern zu unterstützen. Das Projektteam Chambers for GreenTech (DIHK Service GmbH) startete gemeinsam mit den Kammern vor Ort in die Umsetzungsphase.

Förderung der regulatorischen Infrastruktur für grünen Wasserstoff in Ghana

Das Projekt der AHK Ghana zielt darauf ab, die Produktion, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff durch dezentrale Energiesysteme zu erweitern und den Zugang zu Energie in netzfernen Gebieten zu verbessern. Gemeinsam mit deutschen Expertinnen und Experten sollen relevante ghanaische Akteure in ihren Kompetenzen gestärkt werden, um eine rechtliche und regulatorische Infrastruktur für grünen Wasserstoff zu schaffen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören dabei der Aufbau von technischen Netzwerken, die Durchführung einer Umfeldanalyse, Schulungen für den Wissenstransfer und die Beratung zur Entwicklung eines soliden Rechtsrahmens. Das Projekt koordiniert außerdem den regelmäßigen Austausch zwischen deutschen Akteuren im ghanaischen Wasserstoffsektor, um Synergien zu maximieren.

Unterstützung einer nachhaltigen Wasser- und Abwasserwirtschaft in Tansania

Durch die Zusammenarbeit von deutschen und tansanischen Unternehmen strebt die AHK Ostafrika an, die Wasser- und Abwasserwirtschaft in Tansania nachhaltig zu verbessern, den Wissensaustausch zu fördern und Kapazitäten im Bereich der Umwelttechnologien aufzubauen. Dazu wird die Kammer den etablierten AHK-Kurs International Water Manager for Industries (IWAMI) erstmalig nach Ostafrika bringen, um tansanische Fachkräfte zu schulen. Anschließend organisiert sie eine Innovationswoche mit Schlüsselakteuren beider Länder aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Forschung, um die weitere Projektfindung anzustoßen und so einen elementaren Beitrag zum Umweltschutz im Land zu leisten.

In Kenia werden Herstellende mehr Verantwortung für das sachgemäße Recycling ihrer Elektro- und elektronischen Geräte übernehmen.

Begleitung des Übergangs hin zu einer Kreislaufwirtschaft in Kenia, Kasachstan und dem Baltikum

In Kenia widmet sich die AHK Ostafrika der Problematik der unsachgemäßen Entsorgung von Elektroschrott. In einer technischen Arbeitsgruppe werden relevante Marktakteure sichtbarer, der Austausch von Informationen verbessert und die Gründung von Organisationen im Bereich Herstellerverantwortung vorangetrieben. Die AHK sammelt im Rahmen einer Studie Daten zur aktuellen Situation des Sektors. Auch wird eine Fachkonferenz inklusive Ideenwettbewerb abgehalten, um Herausforderungen und Lösungsansätze zu diskutieren sowie ein innovatives Pilotprojekt zu identifizieren. Die AHK strebt dadurch an, existierende Ansätze zur Erweiterten Produzentenverantwortung voranzubringen und zum Aufbau einer Kreislaufwirtschaft für E-Waste beizutragen.

Deutsche und kasachische Akteure der Abfall- und Kreislaufwirtschaft werden sich künftig noch leichter vernetzen können.

In einem Vorgängerprojekt konzipierte die AHK Zentralasien für Kasachstan eine IT-Plattform, die seitdem den fachlichen Austausch zwischen verschiedenen Akteuren der Abfallwirtschaft unterstützt. Nun wird die Plattform um weitere Funktionen ergänzt, welche die Durchführung von Fachveranstaltungen ermöglichen und die Zusammenarbeit intensivieren sollen. Mittels einer Eco-Bildungstour nach Deutschland erhalten kasachische Stakeholder zudem praktische, bedarfsgerechte Einblicke in Systeme, die den Transformationsprozess hin zu einer Kreislaufwirtschaft unterstützen. Regelmäßige Treffen mit dem kasachischen Umweltministerium und ein eigenes Themenmagazin tragen zum langfristigen Erfolg sowie der Verbreitung der Projektergebnisse bei.

Gemäß der geltenden EU-Richtlinien ist seit Anfang 2024 die getrennte Sammlung von organischen Abfällen verpflichtend. Ab 2025 kommt zudem eine Verwertungspflicht hinzu. Die AHK Baltikum fokussiert sich in ihrem Projekt deshalb auf die Optimierung der Bioabfallbewirtschaftung in den baltischen Staaten, um eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft im Einklang mit den EU-Richtlinien aufzubauen. Zentrale Maßnahme des Projektes ist deshalb der Wissenstransfer von und mit deutschen Akteuren, um gemeinsam praxisnahe Leitlinien für die baltischen Kommunalverwaltungen zu entwickeln.

Im Baltikum werden Bioabfälle besser bewirtschaftetet – wie in diesem Abfallzentrum in Lettland.

Eine Master Class zur grünen Finanzierung für die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas

Mit dem eLearning-Kurs „LearnGreen“ entwickelte die AHK Bolivien in Zusammenarbeit mit der Frankfurt School of Finance & Management ein innovatives wie skalierbares Schulungsangebot zu den Themen grüne Finanzierung und nachhaltige Technologien in Lateinamerika. Der Kurs hat Stand heute über 100 Absolvent*innen erreicht und wird nun, sprachlich wie inhaltlich angepasst, gemeinsam mit der AHK in Sao Paulo in den brasilianischen Markt eingeführt. Praxisorientierte Fallbeispiele, interaktive Live-Sessions und eine Studienreise nach Deutschland ergänzen das Vorhaben, um die Reichweite und Wirkung des Projekts zu maximieren.