SUA-Projekt setzt Impulse für umweltfreundliche Stadtentwicklung in Vietnam
Eine Delegation der EXI-Projektträgerin Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH reiste im März nach Vietnam, um drei geförderte Projekte vor Ort zu besuchen. Eines davon war das Projekt "SUA - Smart Urban Areas", das neue digitale Konzepte für lebenswerte Städte entwickelt.
Die wachsende Urbanisierung, globale Wirtschaftsentwicklung und der fortschreitende Klimawandel stellen uns weltweit vor zahlreiche Herausforderungen. In Vietnam arbeitet das EXI-Projekt SUA „Smart Urban Areas“ daran, lebenswerte Städte der Zukunft zu gestalten. Während einer Delegationsreise besuchte ein Team der ZUG das Projekt und konnte so mehr über nachhaltige Stadtentwicklung erfahren.
Zu Beginn besuchte die Gruppe den imposanten Tonkin Tower II, ein Symbol der modernen Hauptstadt Hanoi. Das Hochhaus wurde auf ehemaligen Reisfeldern gebaut und verfügt in seinen über 40 Stockwerken über rund 700 Eigentumswohnungen. Das Gebäude soll nicht nur repräsentativ, sondern auch smart sein. Im Bereich des Gebäudemanagements setzt das Projekt Fassaden- und Dachbegrünungen, mikroklimatische Simulationen und intelligente Hocheffizienzpumpen ein. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, den Energieverbrauch zu reduzieren, die städtische Luftqualität zu verbessern und die Biodiversität in der Stadt zu fördern.
Anschließend wurde die Delegation von der Hanoi University of Science empfangen. Prof. Ngac An Bang, Vizedirektor der Universität, betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit. An diesem Ort des Wissens und der Innovation wurde deutlich, dass die Zukunft von Hanoi maßgeblich von solchen Kooperationen und den daraus resultierenden Ideen und Projekten beeinflusst wird.
Grüne Konzepte für Neu- und Bestandsbauten
Doch nicht nur im Tonkin Tower und den Räumlichkeiten der Universität wird die Zukunft gestaltet. Auch die kleinen, für ganz Vietnam typischen, Shophouses spielen mittlerweile eine bedeutende Rolle im Projekt. Dabei handelt es sich um Gebäude, die sowohl Wohnräume als auch Geschäfte enthalten. Bei einem Shophouse-Besitzer wurden ein Dachgarten, die Sammlung von Regenwasser sowie die Installation einer Wilo-Pumpe und Sensorik installiert. Diese prototypische Umsetzung wurde vom Konsortium sehr befürwortet, da hiermit Tradition und Innovation exemplarisch verbunden werden konnten.
Die Optimierung von Bestandsbauten erweist sich als ebenso relevant wie Neubauprojekte. Prof. Ngac An Bang betonte den großen Bedarf an Stadtbegrünung in Hanois Hausbestand sowie die gesellschaftliche Wertschätzung von Pflanzen und Begrünung als integralem Bestandteil der vietnamesischen Identität und Kultur. Aufgrund des enormen Bevölkerungswachstums im städtischen Raum verschwindet städtisches Grün zusehends aus dem Stadtbild von Hanoi. Oftmals dienen angelegte Grünflächen nur noch dekorativen Zwecken und tragen wenig zum Umweltschutz und dem städtischen Mikroklima bei. Diese Erkenntnisse bieten eine solide Grundlage für die Skalierung von Begrünungsprojekten in der Stadt.