Evaluation
Evaluation der Exportinitiative Umweltschutz
Im September 2020 wurde die Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH (IFGE) vom BMUV mit der externen Evaluierung der "Exportinitiative Umwelttechnologien" (EXI) beauftragt (seit 07/2022 "Exportinitiative Umweltschutz"). Der jetzt vorliegende Ergebnisbericht attestiert dem Förderprogramm, ein nachhaltiger Baustein für die Verbreitung innovativer deutscher Umwelttechnologien und grüner Dienstleistungen zu sein und damit einen Beitrag zur Verbesserung von Lebens- und Umweltbedingungen leisten zu können.
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Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützt mit seinem Förderprogramm „Exportinitiative Umweltschutz“ (kurz EXI) deutsche GreenTech-Unternehmen, auch KMU, bei der Internationalisierung ihrer „grünen“ Innovationen, Produkte und Dienstleistungen.
Die „Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH“ (IFGE) nahm für das BMUV den Zeitraum von Programmbeginn 2016 bis 2019 genauer unter die Lupe und attestiert dem Förderprogramm, ein nachhaltiger Baustein für den weltweiten Einsatz grüner Technologien und Dienstleistungen aus Deutschland zu sein:
„Die Evaluation kommt zu dem Fazit, dass die EXI ihrer programmatischen Ausrichtung gerecht wird und einen wichtigen Beitrag leistet, um in den gewählten Zielländern notwendige Voraussetzungen für den Einsatz innovativer Umwelttechnologien und -dienstleistungen zu schaffen. Damit wirkt das Programm auf eine nachhaltige Entwicklung und eine Verbesserung der Lebensbedingungen in diesen Ländern hin. Zugleich ebnet das Programm den Weg für deutsche Anbieter, um jene Exportpotenziale zu erschließen, die in den Zielländern aus der Umsetzung der von den EXI-Projekten behandelten technologischen Lösungsansätze resultieren. Im Förderkontext des Bundes schlägt die EXI eine Verbindung zwischen dem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und klassischer Exportförderung. Das Programm ist damit einzigartig."
(Kurzfassung Evaluationsbericht der IFGE Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH, S. 5)
Kernaussagen der Online-Befragung von Projektleitungen
Im Rahmen der 2021 durchgeführten Online-Befragung, an der 72 von insgesamt 92 Projektleitungen abgeschlossener und laufender Projekte der Jahre 2016-2019 teilnahmen, wurden u. a. folgende Kernaussagen getroffen:
- Die Marktlage für grüne und nachhaltige (Umwelt)Infrastruktur wird überwiegend positiv eingeschätzt.
- Drei Viertel der online-befragten Projektleitungen gehen davon aus, dass die Zielmärkte der EXI-Projekte „überwiegend“, wenn nicht „gar voll und ganz“ für den Einsatz von Umwelttechnologien in den betreffenden Handlungsfeldern bereit sind.
- 39 Projekte von 63 befragten EXI-Projekten (62 %) haben bereits Folgeschritte initiiert bzw. umgesetzt. Bei elf weiteren Projekten sind Folgeschritte geplant, während bei den verbleibenden Projekten die Folgeschritte aktuell noch offen bzw. keine geplant sind.
- Falls für die Umsetzung von Anschlussmaßnahmen bereits Fördermittel anderer Ressorts genutzt wurden oder dies in absehbarer Zeit geplant ist, dann bezieht sich dies nach Angabe der Projektleitungen mit Abstand am häufigsten auf das Markterschließungsprogramm des BMWK (Acht der 63 befragten Unternehmen). Alles Weitere streut sehr breit, darunter Mittel der GIZ, der KfW, des Auswärtigen Amtes, des BMU, des BMZ, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) sowie des Landes Baden-Württemberg. In diesen Fällen konnten Fördermittel im Umfang von rund 700.000 € eingeworben
- Zu den mittelfristig realisierbaren Markt- bzw. Exportpotenzialen für deutsche Anbieter haben 21 Projektleitungen vorsichtig beziffert, dass sich allein für diese EXI-Projekte ein Potenzial von rund 900 Umsetzungsprojekten bzw. durchschnittlich ca. 40 Umsetzungsprojekten pro EXI-Projekt ergeben.
- Zwölf EXI-Projekte haben zudem das finanzielle Volumen der möglichen Umsetzungsprojekte in Höhe von ca. 1,13 Mrd. € abgeschätzt. Davon wurden speziell den deutschen Anbietern Exportchancen in Höhe von rund 630 Mio. € eingeräumt.
(vgl. Kurzfassung Evaluationsbericht der IFGE Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH, S. 58-68)
Weitere Informationen
Fortschreibung und Aktualisierung wichtiger Kennzahlen der EXI-Projekte
Das BMUV und die Projektträgerin ZUG gGmbH stellen im Rahmen der regelmäßigen Projektauswertung die aktualisierte Statistik, in diesem Fall für den Zeitraum bis 2023, der EXI-Projekte zur Verfügung. Dabei kann es zu Abweichungen gegenüber der Auswertung im Evaluationsbericht kommen. Diese Abweichungen lassen sich auf nachträglich genehmigte Laufzeitverlängerungen und Aufstockungen sowie die Aufnahme weiterer Aufträge zurückführen.
Programmstruktur
In den vergangenen acht Jahren wurden Projekte mit verschiedenen Schwerpunkten mit ca. 69,26 Mio. € gefördert. Knapp 30 Mio. € der Fördersumme wurde gezielt mittels Aufträgen an die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) für die Bearbeitung von Projekten zu speziellen Themen vergeben. Neben den klassischen Projekten zu den Themen „Kreislaufwirtschaft“ und „Wasser- und Abwasserwirtschaft“ wurden auch eine Vielzahl an Projekten durchgeführt, die nicht eindeutig einem Themenbereich zugeordnet werden können (vgl. „Querschnitttechnologien“).
Laufzeit der Projekte
Die durchschnittliche Projektlaufzeit beträgt knapp 18,4 Monate. Die große Varianz der Laufzeiten ist auf den unterschiedlichen Inhalt der EXI-Projekte zurückzuführen. So weisen die Durchführung von Marktanalysen und die Erstellung von Länderprofilen eine kürzere Projektlaufzeit auf, als beispielsweise die Durchführung von Experimenten an Pilotanlagen vor Ort. Es ist jedoch zu erkennen, dass sich die Laufzeit der Projekte verlängert. So betrug die durchschnittliche Projektlaufzeit in der Zeitspanne 2016-2019 ca. 15,6 Monate, wohingegen in der Zeitspanne 2020-2023 die Projektlaufzeit sich auf durchschnittlich 22,1 Monate belief.
Zielländer
Im Rahmen der EXI wurden 201 Projekte durchgeführt, die insgesamt 98 Länder adressiert haben. Eindeutige Schwerpunktländer lassen sich nicht identifizieren, was ein Merkmal des Förderprogramms “Exportinitiative Umweltschutz" ist. Mehrere Projekte wurden beispielsweise in Indien, in der Ukraine, in Südafrika, in China und in Jordanien durchgeführt.
Weitere Informationen
Fortschreibung wichtiger Kennzahlen 2022-2023 (barrierefreie Versionen folgen)