ENOSiS

Das Ziel dieses Verbundprojektes war die Verbreitung deutscher Umwelttechnologie zur energetisch optimierten Klärschlammbehandlung in kommunalen Kläranlagen und die Etablierung von „best-practice“-Beispielen. Die Koordination erfolgte durch die TU Berlin, Fachgebiet Umweltverfahrenstechnik. Im Förderzeitraum wurden zwei Messkampagnen organisiert, Daten der lokalen Anlagenbetreiber ausgetauscht und Analysen von Abwasser- und Schlammproben im TU Berlin Campus El Gouna durchgeführt. Der Kooperationspartner p2mberlin GmbH arbeitete an dem Konzept zur Optimierung der Abwasserbehandlung und der energetischen Verwertung von Klärschlamm sowie die Ermittlung des zu erwartenden Potenzials zur energetischen Nutzung und des Vergleichs des energetischen Wirkungsgrades.

Es konnten zwei Kläranlagen unterschiedlicher Größenklassen detailliert hinsichtlich der Zu- und Abläufe sowie des Schlammanfalls untersucht und simuliert werden. Die lokalen Anlagenbetreiber stellten Laboranalysen und Betriebsdaten zur Verfügung, die zur Validierung der Simulationen und der Messergebnisse dienten. Während der Projektlaufzeit wurden zwei Masterarbeiten angefertigt, die unter Verwendung der Anlagendaten und Laboranalysen entsprechende Berechnungen und Simulationen zum Thema hatten. Für die Verbreitung der Projektergebnisse wurde am Ende der Förderperiode ein zweitätiger Workshop mit den Anlagenbetreibern und lokalen Akteuren mit großem Erfolg durchgeführt.

Dem staatlichen Abwasserentsorger (Holding Company) konnte das Potenzial der energetischen Kläranlagenoptimierung bei verbesserter Behandlungsqualität exemplarisch an zwei Standorten aufgezeigt werden. Dazu ist die Erweiterung der kommunalen Kläranlagen mit Klärschlammfaulung und Biogasnutzung sowie die Installation von moderner online Mess- und Regelungstechnik mit Datenaufnahme und Auswertung notwendig. Hervorzuheben ist die Installation einer Online Sauerstoff Messung in der Kläranlage Mansoura, wodurch der Stromverbrauch um bis zu 20 % gesenkt werden könnte. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen sind entsprechende Folge-Mittel erforderlich. Über eigene Netzwerke und German Water Partnership wird die Implementierung in Ägypten unterstützt.