Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaft - zirkuläres Wirtschaften im Fokus der Exportinitiative Umweltschutz

Kreislaufwirtschaft ist zu einem der Schlüsselbegriffe für die wirksame Reduzierung und das Recycling von Abfall geworden und meint doch weit mehr: Circular Economy ist als ganzheitliches Konzept zu verstehen und steht für die Idee einer zirkulären Wirtschaftsweise. Die Exportinitiative Umweltschutz unterstützt deutsche GreenTech-Unternehmen beim Know-how- und Technologietransfer in diesem Handlungsfeld, um so weltweit zu einem messbaren Umweltnutzen beizutragen.

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Acht Milliarden Menschen, sieben Milliarden Tonnen Abfall

Mehr als acht Milliarden Menschen leben auf der Erde.¹ Das rasante Bevölkerungswachstum, verbunden mit steigendem Konsum, führt zu einem ebenso stetig wachsenden Abfallaufkommen. Über sieben Milliarden Tonnen Abfall fallen jährlich weltweit an, davon sind über zwei Milliarden Tonnen Siedlungsabfälle.^{2, 3} Nicht nur Städte und Ballungsräume leiden unter erheblichen Abfallproblemen, sondern auch die gesamte Umwelt.

Klima- und Umweltschutz, eine nachhaltige Wirtschaftsweise und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft sind eng miteinander verbunden. Mit einer Verbesserung des Kreislaufwirtschaftssystems gehen signifikante Treibhausgas-Einsparungen einher. Dabei ist eines klar: Eine Universallösung gibt es nicht. Der Erfolg beim Einführen neuer Technologien und Konzepte ist eng an die lokalen Rahmenbedingungen geknüpft: Ökologische, sozioökonomische und auch politische Voraussetzungen bestimmen die Reichweite der Handlungsmöglichkeiten.

Das moderne Konzept der Kreislaufwirtschaft, auch „kreislauforientierte Abfallwirtschaft“ ⁴ nach dem Vorbild des Europäischen Green Deal „Circular Economy“ genannt, befasst sich ganzheitlich mit dem nachhaltigen Wirtschaften durch die Entkopplung von Ressourcennutzung und Wirtschaftswachstum.

Hintergrundinformationen

Hände halten verschiedene recycelbare Verpackungen hoch

Konzept der modernen Kreislaufwirtschaft

Abfälle von heute sind Ressourcen von morgen

German RETech Partnership e.V.

Partner im Handlungsfeld Kreislaufwirtschaft

Exportinitiative Umweltschutz eröffnet Marktchancen für deutsche Unternehmen

Deutschland gehört weltweit zu den führenden Ländern beim Recyceln und Verwerten seiner Abfälle. Regelwerke, Recyclingquoten, Qualitätsstandards und Anreizsysteme flankieren den Erfolg. Laut Statischem Bundesamt liegt die Recyclingquote von Siedlungsabfällen, also Abfällen, die in Haushalt, Handel, Gewerbe und Büros anfallen, in Deutschland bei mittlerweile über 67 %. Im Vergleich dazu wurden 2021 in der EU durchschnittlich nur 48,8 % der Siedlungsabfälle recycelt.⁵ Für deutsche Unternehmen ergeben sich damit umfassende Chancen auf dem Weg zum zirkulären Wirtschaften in den internationalen Märkten – dabei unterstützt die Exportinitiative Umweltschutz (EXI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aktiv.

Ziele des Förderprogramms

Die Exportinitiative Umweltschutz des BMUV fördert in ihrem Handlungsfeld „Kreislaufwirtschaft“ seit 2016 vielfältige Projekte, die den Know-how-Transfer und die Anwendung deutscher Umweltschutz- und Ressourceneffizienztechnologien unterstützen, schwerpunktmäßig in Schwellen- und Entwicklungsländern. Machbarkeits- und Durchführbarkeitsstudien, Pilot- und Modellvorhaben, Initialprojekte, Capacity Building und Vernetzungsinitiativen sind einige der Förderschwerpunkte, um nachhaltige Infrastrukturen und Rahmenbedingungen für eine Kreislaufwirtschaft im Ausland aufzubauen.

EXI-Fördermaßnahmen im Bereich Kreislaufwirtschaft

Alleine 2022 und 2023 wurden 30 Projekte im Handlungsfeld „Kreislaufwirtschaft“ in 32 Ländern der Welt gefördert.

Seit Gründung der Exportinitiative Umweltschutz im Jahr 2016 haben sich bereits über 70 Projekte und Vorhaben mit dem Thema „Kreislaufwirtschaft“ beschäftigt, weitere haben das Handlungsfeld „Querschnittstechnologien“ adressiert, also zum Beispiel Projekte sowohl im Bereich Kreislaufwirtschaft als auch in der Wasser- und Abwasserwirtschaft bearbeitet.

Projekte im Handlungsfeld in den Jahren 2022 und 2023

Das Handlungsfeld Kreislaufwirtschaft hat sich thematisch zu einem Schwerpunkt des EXI-Förderprogramms entwickelt. Allein in der Förderperiode 2022 und 2023 wurden 30 Projekte gefördert (23 Zuwendungen und 7 Aufträge).

Mit neun Projekten liegt Asien an der Spitze, gefolgt von jeweils sechs Projekten in Europa, Lateinamerika und Afrika (Stand März 2023).

Die Exportinitiative arbeitet bei der Umsetzung mit international agierenden Partnern zusammen. Im Handlungsfeld Kreislaufwirtschaft wurden sieben Vorhaben im Rahmen des „Globalvorhabens zur Unterstützung der EXI“ der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in den Ländermodulen Ägypten, Indien, Jordanien, Thailand und Ukraine global umgesetzt. Elf Projekte wurden mit vor Ort vertretenen Auslandshandelskammern (AHK) realisiert.

Das Fördervolumen der in 2022 und 2023 aktiven Projekte betrug insgesamt 18 Millionen Euro.

Ausgewählte Projekte

Nahezu 60 Projekte oder Vorhaben mit Bezug zum zirkulären Wirtschaften wurden und werden von der Exportinitiative Umweltschutz gefördert, allein 30 in der Förderperiode 2022/23. Viele konnten bereits erfolgreich abgeschlossen werden. Im Folgenden werden ausgewählte Projekte und Vorhaben mit einer Laufzeit 2024 oder darüber hinaus genannt.