Asien
Asien und pazifische Inseln: 50 Vorhaben und Aufträge mit rund 17,7 Millionen Euro gefördert
Rund 30 Prozent der bisher 172 geförderten Vorhaben und Aufträge der Exportinitiative Umweltschutz (EXI) entfallen auf Projekte in Asien und im Pazifik. Rechnet man die Aktivitäten in Ost-, Süd- und Zentralasien und auf den pazifischen Inseln zusammen, zählt diese Region damit zu denjenigen, in denen die meisten Projekte umgesetzt wurden. Die meisten Projektaktivitäten entfallen dabei auf Indien und Vietnam.
50 Vorhaben und Aufträge mit insgesamt rund 17, 7 Millionen € gefördert
In Asien und auf den pazifischen Inseln wurden seit Bestehen der EXI 50 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 17,7 Millionen Euro gefördert.
Die thematischen Schwerpunkte liegen in den Handlungsfeldern Wasser- und Abwasserwirtschaft (15 Vorhaben), Kreislaufwirtschaft (10 Vorhaben und zwei Aufträge) sowie Querschnittstechnologien (11 Vorhaben und ein Auftrag). Abgeschlossene und laufende Projekte und Aufträge konzentrieren sich vor allem auf die Länder Vietnam (9) und Indien (8) sowie Indonesien und die Philippinen (je 5).
Laufende Vorhaben 2022/2023 erhalten gut 80 Prozent der Gesamtfördersumme
Im Zeitraum 2022/2023 verzeichnete die EXI insgesamt 22 laufende Vorhaben und Aufträge, die mit 14,4 Millionen Euro gefördert werden. Das entspricht einem Anteil von rund 81 % der bisherigen gesamten Fördersumme in der Region seit dem Start der EXI in 2016.
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Projekte 2022/23: Themenschwerpunkte und ausgewählte Projekte
Die Exportinitiative Umweltschutz arbeitet bei der Umsetzung mit international agierenden Partnern zusammen. Eine dieser Partnerorganisationen ist die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Das Globalvorhaben „Umweltschutz weltweit“ der GIZ unterstützt das BMUV-Förderprogramm in ausgewählten Partnerländern, indem es Umweltwissen für integrierte Umwelt- und Ressourcenschutztechnologien verbreitet und entsprechende Kapazitäten vor Ort aufbaut. In Asien setzt die GIZ zwei Aufträge in Indien und einen in Thailand, Malaysia und Indonesien um. Mit 7,8 Millionen Euro entspricht dies 54 % der Fördersumme 2022/23.
Ein weiterer Partner ist das Netz der deutschen Auslandshandelskammern und Delegationen der Deutschen Wirtschaft (AHKs), welche mit Unterstützung der Chambers for Green-Tech der DIHK Service GmbH 2022/2023 sieben Vorhaben in Asien und in der Pazifikregion umsetzen. Zwei Projekte werden von AHKs auf den Philippinen und je ein Projekt in Indien, Indonesien, Kasachstan, Sri Lanka, Thailand und auf den pazifischen Inseln umgesetzt.
Länderschwerpunkte
- Indien, 8 Projekte
- Vietnam, 4 Projekte
Thematische Schwerpunkte
- Wasser- und Abwasserwirtschaft, 7 Projekte
- Kreislaufwirtschaft, 7 Projekte
- Grüne Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnologie, 5 Projekte
- Querschnittstechnologien, 3 Projekte
Schwerpunktländer 2022/23: Indien und Vietnam
Indien und Vietnam sind die beiden Länder, in denen 2022/23 die meisten laufenden Vorhaben und Aufträge zu verzeichnen sind.
In Indien gibt es insgesamt sieben Vorhaben und Aufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 7,6 Millionen Euro. Inhaltlich konzentrieren sich die Projekte auf die Themen Wasser- und Abwasserwirtschaft (4), grüne Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, Kreislaufwirtschaft und Querschnittstechnologien (je ein Projekt).
Ziel des Vorhabens der GIZ „Management organischer Abfälle in Indien“ ist es beispielsweise, verbesserte Verfahren für eine nachhaltigere Bewirtschaftung organischer Abfälle in den drei Städten Kanpur, Kochi und Port Blair, in den Bundesstaaten und auf nationaler Ebene einzuführen. Dazu gehören zentrale und dezentrale Systeme der Bewirtschaftung organischer Abfälle, wie aerobe Kompostierung und biologische Methanisierung.
Das Vorhaben „ECO-FCGen“ zielt darauf ab, zu einer dezentralen Stromversorgung auf Brennstoffzellenbasis beizutragen. Hierfür soll ein Stromerzeuger mit maximal 60 kVA auf Basis der Brennstoffzellentechnologie entwickelt werden, der als Netzersatzanlage dienen kann.
Ausgewählte Themenschwerpunkte und Projekte
Wasser- und Abwasserwirtschaft und Kreislaufwirtschaft als meist bearbeitetes Handlungsfelder 2022/2023
Mit je sieben Projekten werden die EXI-Handlungsfelder Wasser- und Abwasserwirtschaft sowie Kreislaufwirtschaft am häufigsten bearbeitet, dicht gefolgt von Vorhaben im Bereich grüner Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (5).
Das höchste Fördervolumen entfällt mit gut 6 Millionen Euro auf das Thema Kreislaufwirtschaft. Querschnittstechnologien werden mit dem zweithöchsten Betrag von rund 4,5 Millionen Euro bezuschusst (drei Vorhaben).
Ausgewählte Projekte in Asien und den pazifischen Inseln:
Indien: ShowCaseIN - Konzept für den Aufbau einer Show-Case-Kläranlage in Indien unter Anwendung deutscher Technologien
Kommunale und industrielle Abwässer werden meist nicht oder nur unzureichend in Indien gereinigt und führen zu einer erheblichen Belastung von Umwelt und menschlicher Gesundheit. Eine fehlerhafte Dimensionierung und mangelndes Know-how bei der Betriebsführung sind häufig Gründe für die Funktionsunfähigkeit bestehender Kläranlagen. Im Rahmen einer Durchführbarkeitsstudie entwickeln die Mitglieder des GWP-Regionalforums Indien daher ein an die regionalen Gegebenheiten angepasstes Konzept für die Aufrüstung einer bestehenden Kläranlage. Diese soll im Anschluss als Show-Case-Kläranlage für deutsche Abwasserbehandlungstechnologien und für Schulungszwecke im Abwassersektor genutzt werden.
Vietnam: CapaViet3 -Sanierung von kontaminierten Standorten in der Provinz Bắc Ninh
Ziel von CapaViet3 ist es, aktuelle und zukünftige Behördenmitarbeitende, Studierende, Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sowie die Öffentlichkeit über technische und weitere Möglichkeiten zur Sanierung von kontaminierten Flächen zu informieren und passende Handlungsoptionen aufzuzeigen. Im Fokus stehen dabei Bodenflächen, die durch gesundheitsschädliche Schwermetalle verunreinigt sind.
Nepal: ReValue - Aufbau von Recyclingzentren als Maßnahmen für den Markteintritt von Plastic Roads in Nepal
Ziel des Projekts ist es, ein Verfahren zu entwickeln, welches bisher kaum recycelbare Verbundkunststoffe als wertbringendes Asphaltadditiv im Straßenbau verwenden lässt. Das ReValue-Verfahren erhöht die Langlebigkeit der Straße und senkt deren CO2-Bilanz. Übergeordnetes Ziel ist eine nepalweite Anwendung dieses Verfahrens. Hierfür sollen im Rahmen einer Durchführbarkeitsstudie die notwendigen Voraussetzungen für die Implementierung identifiziert, der Aufbereitungsprozess von Kunststoffsorten als Asphaltadditiv anhand eines Pilotprojekts validiert und ein Zertifizierungsprozess für einen Plastic Credit Standard durchlaufen werden.
Pazifische Inseln: AHK Neuseeland - Grüner Wasserstoff (Fokus auf dezentrale und netzferne Stromversorgung) für Hotel- und andere touristische Objekte auf den pazifischen Inseln
Ziel des Projekts ist es, das Potential grüner Wasserstoffprojekte, ihrer Erzeugung, der Systemintegration von Netzersatzanlagen mit Wasserstoff-Brennstoffzellen und deren Verwendung für eine dezentrale und/oder netzferne umweltfreundliche Energieversorgung für Hotel- und andere touristische Objekte auf den pazifischen Inseln zu analysieren.