Balkan-Region
Balkan-Aktivitäten der EXI: 17 Projekte in 6 Jahren mit rund 2,7 Millionen € gefördert
Die „Exportinitiative Umweltschutz“ (EXI) fördert die Anwendung deutscher Umwelttechnologien und den Know-how-Transfer, vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern. Seit Bestehen der EXI 2016 wurden vielfältige Vorhaben im Balkan gefördert, einem Gebiet im Südosten Europas, zu dem in der Regel zehn Länder sowie Teile der Türkei und Rumäniens gezählt werden. Das Balkan-Engagement der EXI erstreckt sich dabei auf folgende neun Länder: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Nordmazedonien, Rumänien, Slowenien und Serbien.
Die geförderten Projekte sollen dazu beitragen, nachhaltige Entwicklungen in dieser Region zu unterstützen und optimierte Umweltstandards in den Schwerpunktsektoren der EXI zu befördern. Ein Überblick.
Kontakt
Exportinitiative Umweltschutz +49 30 72618 0999 E-Mail
Projekte in der Balkan-Region seit Gründung der EXI und deren Umsetzung
Seit 2016, dem Jahr der Gründung der EXI, wurden in der Balkan-Region 17 Projekte mit einem gesamten Fördervolumen von rund 2,7 Millionen € gefördert. Die Vorhaben wurden in neun Ländern durchgeführt. Im gesamten Förderzeitraum bildeten sich drei thematische Schwerpunkte heraus: Kreislaufwirtschaft, Wasser- und Abwasserwirtschaft sowie Querschnittstechnologien.
Die Exportinitiative arbeitet bei der Umsetzung mit international agierenden Partnern zusammen. Im Balkan wurden fünf der 17 Projekte mit dort vertretenen Auslandshandelskammern (AHK) umgesetzt: AHK Bulgarien, AHK Kroatien und AHK Kroatien2, AHK Rumänien und AHK Rumänien2.
Länder- und Themenschwerpunkte der Balkan-Region 2016-2023
Länderschwerpunkte
- Bosnien und Herzegowina, vier Projekte
- Albanien und Rumänien, jeweils drei Projekte
- Kroatien, zwei Projekte
- Bulgarien, Griechenland, Nordmazedonien, Serbien und Slowenien, jeweils ein Projekt
Thematische Schwerpunkte
- Kreislaufwirtschaft, neun Projekte
- Wasser-und Abwasserwirtschaft, fünf Projekte
- Querschnittstechnologien, drei Projekte
Laufende Projekte 2022-2023
In den Jahren 2022-2023 erhielten bisher fünf Projekte einen Zuschuss aus dem Förderprogramm. Das Gesamtbudget beläuft sich für diese Vorhaben in der Balkan-Region auf mehr als 1,5 Millionen €. Die Projekte EcoTourism und GreenBuzau behandelten das Themenfeld Kreislaufwirtschaft, WSSP und WSSP2 beschäftigten sich mit Wasser- und Abwasserwirtschaft und mit IrnAK2.0 wurde ein Projekt im Themenfeld Querschnittstechnologien umgesetzt.
Projekte im Themenfeld Kreislaufwirtschaft
Die steigenden Touristenzahlen in den Urlaubsregionen an der Adria-Küste und dem ionischen Meer führen zu einer immensen Meerwasserverschmutzung, einem hohen Energieverbrauch und damit verbunden hohen CO2-Emissionen sowie einem großen Müllaufkommen. Die Landschaft und der Tourismus sind durch kleine Dörfer und Hotels geprägt, doch eine Sanierung und erforderliche Maßnahmen für eine umweltverträgliche und effiziente Verwaltung der Anlagen und Quartiere erfolgte bisher nicht oder nur unzureichend. Mit EcoTourism wurde Phase II der vorangegangenen EXI-Vorhabens „Feasibility Study for the Promotion of Sustainable Tourism at Albania´s Mediterranean Coast“ in den vier Ländern Slowenien, Albanien, Kroatien und Montenegro umgesetzt. Ziel des Projektes war es, übertragbare und länderspezifische Konzepte in den Bereichen Energie, Abwasser und Abfall zur nachhaltigen Ver- und Entsorgung als Grundlage für einen ökologisch nachhaltigen Tourismus zu entwickeln.
GreenBuzau - Ausarbeitung eines inklusiven und integrativen Modellvorhabens der Stadt Buzau/Rumänien
Ziel des Projektes ist es, die Stadt Buzau zu einer grünen, smarten und kreislaufgeschlossenen Stadt zu entwickeln. Das Vorhaben umfasst die Entwicklung eines Modellkonzepts zur Verzahnung der Abfall- und Recyclingwirtschaft mit der Wasserwirtschaft und der regionalen Stadtentwicklung. Wesentliche Ziele sind eine Reduktion der Emissionen und Verschmutzungsgrade in Wasser, Luft und Boden, die Erhöhung der Systemeffizienz durch Kreislaufschließung und Digitalisierung sowie die Rückgewinnung von Landschaftsflächen inklusive Rekultivierung von landwirtschaftlich benötigten Flächen bzw. die Begrünung.
Projekte im Themenfeld Wasser- und Abwasserwirtschaft
WSSP - Water and Sanitation Safety Planning in der Balkanregion
In den Projektländern Rumänien, Nordmazedonien, Albanien und Serbien mangelt es in ländlichen Gebieten an nachhaltigem Wasser- und Sanitärmanagement, was teils schwerwiegende Folgen für die Umwelt sowie die Gesundheit der Bevölkerung mit sich bringt. Ziel von WECF und den Projektpartner*innen ist es, das Instrument Water and Sanitation Safety Planning (WSSP) in den Zielländern einzuführen und weiterzuentwickeln. WSSP zeigt Methoden zur Risikoanalyse und -bewertung von Wasser- und Sanitärversorgungssystemen auf und erläutert Maßnahmen zur Minimierung der Risiken sowie zur Verbesserung der Wasser- und Sanitärsituation. Das Projekt berührt insbesondere SDG 6 (Clean Water and Sanitation).
WSSP2 - Risikomanagement im Wasser-, Sanitär- und Mikroplastikbereich in der Balkanregion
Die im Vorgängerprojekt WSSP entwickelten Online-Bildungsportale “Wasser-Klassenzimmer“, auf denen interaktive Schulungsmaterialien zu den Themen WASH (Water, Sanitation and Hygiene) und WSSP auf Rumänisch und Mazedonisch bereits frei verfügbar sind, werden ergänzend auf Albanisch und Serbisch übersetzt und online gestellt.
In verschiedenen Bildungsmaßnahmen wird das WSSP-Kompendium von WECF bosnisch-herzegowinischen, serbischen und albanischen Lehrkräften, Schüler*innen sowie verschiedenen Stakeholder*innen aus Verwaltung, Politik und Institutionen nahegebracht. In Nordmazedonien werden Kinder mit Behinderung in die Bildungsaktivitäten miteinbezogen, wofür die Lehrmaterialien angepasste werden. Auf Menstrual Health Management (MHM) wird bei den Bildungsaktivitäten ein besonderer Fokus gelegt, sodass hier das Thema Sanitärtechnologie mit Sozial- und Genderaspekten der Umweltpolitik verknüpft wurde.
Projekt Themenfeld Querschnittstechnologien
Geplant ist, mit dem Projekt die Umsetzungsunterstützung und Weiterentwicklung des 2019 fertiggestellten nachhaltigen Abfallwirtschaftskonzeptes (AWK) zu einem Kreislaufwirtschaftskonzept (KWK) für 11 Kommunen in drei benachbarten Tälern im Kanton Zentralbosnien voranzubringen. Parallel zielt das Projekt auf die Erstellung einer Konzeptstudie für ein an die örtlichen Rahmenbedingungen angepasstes integriertes Abwasserbewirtschaftungskonzept sowie begleitende Maßnahmen zu Wissenstransfer und Capacity Building.