ecReUse

Die Ausgangssituation

Die Wasserversorgung am Ostkap Südafrikas sicherzustellen, stellt eine große Herausforderung dar. Denn in der Region ist die entsprechende Infrastruktur zur Wasserversorgung und Abwasserentsorgung unterdimensioniert und veraltet, während gleichzeitig die Wasserknappheit zunimmt. Diese Faktoren wirken sich nachteilig auf die Verfügbarkeit und Qualität der Wasserversorgung für Bevölkerung, Industrie und Landwirtschaft aus.

Unternehmen einiger Industriezweige haben Schwierigkeiten wettbewerbsfähig zu bleiben, da sie gezwungen sind, alternative und teure Wasserressourcen zur Sicherstellung ihrer Produktion zu erschließen. Angesichts vielfältiger Herausforderungen, die die Versorgungssituation am Ostkap prägen, ist eine effektive Bewirtschaftung und Nutzung der Wasserressourcen von entscheidender Bedeutung, um eine nachhaltige Versorgung in der Region zu erreichen.

Der Lösungsansatz

Das Modellvorhaben „ecReUse” entwickelt technische Lösungen für die Wiederverwendung von Wasser in Industrie und Landwirtschaft sowie für die nachhaltige Energieerzeugung von Kläranlagen in der Region des Ostkaps von Südafrika. Dabei werden innovative Umwelttechnologien als Demonstrationsanlagen in einen bestehenden Kläranlagenprozess integriert und gleichzeitig für Maßnahmen zum Capacity Building genutzt.

Die Ziele und Maßnahmen

Konkret sollen kommunale Abwässer für die Wiederverwendung in der Industrie, speziell im Automobilsektor, und der Landwirtschaft aufbereitet werden. Dies beinhaltet auch die Wasseraufbereitung für eine Aquaponik-Anlage. Aquaponik ist die Kombination aus Fischzucht in Aquakultur und Pflanzenzucht in Hydroponik, bei der Wasser, Energie und künstlicher Dünger gespart werden sollen.

Die dafür eingesetzten Technologien sind ein Anaerob-Reaktor zur Biogaserzeugung, ein Membran-Bio-Reaktor und ein kontinuierlicher Sandfilter.

ecReUse trägt dazu bei, die Wassernutzungseffizienz zu steigern, den Druck auf natürliche Wasserressourcen zu reduzieren und kreislaufwirtschaftliche Konzepte in Südafrika zu etablieren. Hiermit soll den zunehmenden Herausforderungen der regionalen Wasserknappheit am Ostkap Südafrikas infolge von Klimaveränderungen und menschlichen Faktoren begegnet werden. Durch die dezentrale Energieerzeugung und die damit verbundene Optimierung der Kläranlagen-Prozessführung soll außerdem das ohnehin überlastete Stromnetz entlastet werden. Begleitende Capacity-Building Maßnahmen sollen die Ausbildung von Fachkräften vor Ort ergänzen und langfristig den Betrieb und die Verbreitung der Umwelttechnologien in Südafrika fördern.