GIZ: CAP SEA

Gemeinsame Maßnahmen zur Vermeidung von Einwegplastik in Südostasien

Zuwendungsempfangende

Auftragnehmerin: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH (Auftragnehmerin)

Kooperationen

  • Thailand: Nationales Metall- und Materialtechnologiezentrum/Nationale Wissenschafts-und Technologieagentur; Büro des Nationalen Rates für Hochschulforschung und Innovationspolitik; Thailändisches Umweltinstitut; Behörde für die Kontrolle der Umweltverschmutzung; Thailändischer Wirtschaftsrat für Nachhaltige Entwicklung; Thailändisches Institut für Industrienormen; Plastic Industry Club/Thailändischer Industrieverband; Institut für Kunststoff, Thailand; Behörde für Umweltförderung (DEQP); Food and Drug Administration (FDA); ÖKO Institut e. V.
  • Malaysia: Ökonomische Planungseinheit, Büro des Premierministers; Ministerium für Umwelt und Wasser; Ministerium für Wohnungswesen und Kommunalverwaltung; Malaysisches Zentrum für Umwelttechnologien und Klimawandel; Standard and Industrial Research Institute of Malaysia; ÖKO Institut e.V.; ENVIU; cyclos GmbH
  • Indonesien: Koordinierendes Ministerium für Meeresangelegenheiten und Investitionen; Provinzregierung des Hauptstadtdistrikts Jakarta; National Plastic ActionPartnership; ÖKO Institut e.V.; ALAS by ENVIU; Indonesia Plastic DietMovement (Gerakan Indonesia Diet Kantong Plastik – GIDKP)

Laufzeit

abgeschlossen

01.08.2019 bis 31.03.2023

Themengebiete

Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz

Förderschwerpunkte

Capacity Building

Zielländer

Indonesien, Malaysia, Thailand

Hintergrund

Die aktuellen Produktions- und Konsummuster in südostasiatischen Ländern basieren auf einer größtenteils linearen Rohstoffwirtschaft, in der Plastik mangelhaft verwertet und bereits nach kurzem Gebrauch entsorgt wird. Der weit verbreitete Gebrauch von Einwegplastik trägt erheblich zur Verschmutzung von Wasser und Meeren bei. Geringe Rohstoffkosten, kontraproduktive Anreizsysteme, mangelnde Sensibilisierung und fehlende Alternativen sind die Hauptgründe für die rapide wachsende Menge an Einwegplastik. Politikerinnen und Politiker in Thailand und Malaysia haben erkannt, dass die Einführung kreislaufwirtschaftlicher Strukturen in Produktion und Handel entlang der Abfallhierarchie (d.h. Reduktion, Wiederverwendung, Recycling) eine essenzielle Lösung darstellen kann – und das, obwohl Präventionsstrategien erst seit Kurzem im politischen Fokus stehen.

Das Projekt war im Kontext von Malaysias Plastics Sustainability Roadmap (2021-2030) und Thailands Plastic Roadmap (2018-2030) angesiedelt, die zum Ziel haben, Einwegplastik zu reduzieren oder zu verbieten, indem dieses durch langlebiegere, reparierbare und umweltfreundlichere Alternativen ersetzt wird, ebenso wie Indonesiens Nationalem Aktionsplan gegen Plastikmüll im Meer (2017-2025).

Ziel der Zusammenarbeit

Ziel war es, den Einwegplastikabfall zu verringern, im Wesentlichen durch Vermeidung und Aufbereitung für die Wiederverwendung. Dabei verfolgte das Projekt einen kombinierten Ansatz, bestehend aus: Politikberatung zu Kreislaufwirtschaft, der erweiterten Produzentenverantwortung (nur in Malaysia), Kapazitätsaufbau für die wichtigsten Akteurinnen und Akteuren, kommunale Pilotprojekte und Förderung innovativer Geschäftsmodelle zur Wiederverwendung.

Das Projekt leistet einen direkten Beitrag zur Umsetzung des Nachhaltigkeitsziels, nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherzustellen (SDG 12), insbesondere zum Unterziel 12.5 „Bis 2030 das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung deutlich verringern.“

Was wir tun

  • Institutionelle Rahmenbedingungen: Wir berieten und unterstützten unsere lokalen Partnerinnnen und Partnern und andere Schlüsselakteure bei der Entwicklung von Recyclingmärkten und der Implementierung von Systemen zur erweiterten Produzentenverantwortung (EPR) in Malaysia. Weiterhin berieten wir zu produktbezogenem Umweltschutz wie beispielsweise Öko-Design, Zielen für den Recyclinganteil, Richtlinien für die Wiederverwertbarkeit und Materialeffizienzkriterien. Diese können dann mit Umweltzeichen zertifiziert und durch eine nachhaltige öffentliche Beschaffung gefördert werden.
  • Neue Geschäftslösungen: Wir unterstützten thailändische, malaysische und andere internationale Partnerinnen und Partner bei der Entwicklung innovativer und nachhaltiger Geschäftsmodelle zur Wiederverwendung von Plastik, wie wiederverwendbare Lebensmittelbehälter für Lieferdienste und Nachfüllbehälter für Haushaltsreinigungsprodukte.
  • Pilotprojekte: Wir konzipierten gemeinsam mit Kommunen und lokalen Unternehmen Pilotprojekte zur Reduzierung von Einwegplastik und setzten diese um.
  • Wissensmanagement: Wir analysierten gewonnene Erkenntnisse und präsentierten relevanten Institutionen unsere „Best Practices“.

Wichtige Ergebnisse

  • Wissenstransfer und -austausch durch die Institutionalisierung von Multi-Stakeholder-Arbeitsgruppen zu EPR (nur Malaysia), Eco Design for Recycling und lokale Pilotprojekte in Thailand und Malaysia.
  • Ausarbeitung eines umfassenden politischen Empfehlungspapiers über Maßnahmen zur Reduzierung von Einwegplastik und Verpackungen in Thailand, das sich derzeit im Konsultationsprozess mit den Stakeholdern befindet.
  • Publikation von Hintergrundstudien mit dem Öko Institut e.V. zu möglichen Strategien zum Umgang mit Einwegplastik, die darauf abzielen, Wissen und bewährte Verfahren zu verbreiten (Design für Recycling, biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe, Materialauswahl für umweltfreundliches Verpackungsdesign, recycelter Inhalt in Verpackungsanwendungen, Überlegungen zur Verpackungsklassifizierung).
  • Wissenstransfer und -austausch zu allen im Projekt behandelten Themen im Rahmen von 7 Dialogveranstaltungen mit internationalen Expertinnen und Experten und Akteuren aus Südostasien.
  • Aufbau von Kapazitäten durch 6 vertiefende Schulungsprogramme zu den wichtigsten politischen Instrumenten und Werkzeugen für die Vermeidung von Einwegplastik.
  • Verbreitung von Wiederverwendungslösungen durch die Gründung von zwei Start-ups mit unserem Partner ENVIU, die auf dem malaysischen Markt eingeführt wurden (Tapauware: ein wiederverwendbarer Lebensmittelbehälter für Lieferdienste, FlexiFill: eine Nachfülllösung für Haushaltsreinigungsprodukte).
  • Entwicklung und Umsetzung von Pilotprojekten zur Reduzierung von Einwegplastik in Zusammenarbeit mit Kommunen in Thailand (Phuket), Malaysia (Shah Alam) und Indonesien (Jakarta). Auf der Grundlage von Bestandsaufnahmen und der Einbeziehung von Akteurinnen und Akteuren in Restaurants und Hotels wurde ein MoU mit den Partnerinnen und Partnern unterzeichnet.

Kontakt

Kai Hofman GIZ - CAP SEA
Durchführungsverantwortlicher
E-Mail