ReSoCart-ED

Recycling-Lösung für nicht wiederverwendbare Druckerpatronen in Entwicklungs- und Schwellenländern

Zuwendungsempfangende

  • Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern e.V.
  • ECOLOGICON GmbH Circular Economy & Consulting

Kooperationen

  • Republic of Ghana, Ministry of Environment, Science, Technology and Innovation
  • Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GmbH
  • Recyglo SDN BHD

Laufzeit

laufend

01.05.2022 bis 31.12.2024

Themengebiete

Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz

Förderschwerpunkte

Durchführbarkeitsstudie

Zielländer

Ghana

Das Recycling von Tonerkartuschen ist komplex und bedarf gutem Fachwissen.

Die Ausgangssituation

In Schwellen- und Entwicklungsländern wächst der Markt für Office-Druckprodukte rasant. Dadurch steigt der Verbrauch an Tonerkartuschen für Laserdrucker und Kopierer. OEM-Kartuschen (Original Equipment Manufacturer) können mehrfach wiederverwendet werden, jedoch endet auch deren Lebenszyklus irgendwann. Newbuild-Tonerkartuschen von Fremdherstellern sind meist nur für eine einmalige Verwendung konzipiert.

Beide Kartuschentypen enthalten wertvolle Rohstoffe und schädliche Substanzen, deren Entsorgung durch Verbrennung oder Deponierung erhebliche Umweltbelastungen für Boden, Luft und Wasser mit sich bringt. Aus ökologischer Sicht ist es daher notwendig, gebrauchte Tonerkartuschen einer stofflichen Recyclinglösung zuzuführen, wenn eine Wiederverwendung nicht mehr möglich ist. Das Recycling ist jedoch aufgrund des restlichen Tonerstaubs aufwendig und erfordert spezialisiertes Fachwissen, da der Staub gesundheitsschädlich ist, die wiederverwendbaren Materialien verunreinigt und Staubexplosionen verursachen kann.

Der Lösungsansatz

Mithilfe deutscher Recyclingtechnologie und -expertise errichtet das Projekt eine Pilot-Recyclinganlage in Ghana. Die verwendete Technologie ist darauf spezialisiert, den gesundheitsschädlichen Tonerstaub sicher zu behandeln und wertvolle Materialien effizient zurückzugewinnen. Außerdem soll der Recyclingprozess vor Ort optimiert werden.

Die Ziele und Maßnahmen

Das Hauptziel des Projekts ist es, die Machbarkeit einer Recyclinglösung für Tonerkartuschen in Ghana zu evaluieren und erste Erkenntnisse zu gewinnen, die zu weiteren Schritten im Zielland führen können. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung einer Methodik, die die Implementierung dieser Recyclinglösung in anderen Schwellen- und Entwicklungsländern erleichtert. Langfristig soll das Projekt dazu beitragen, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und die Umweltbelastung durch den Umgang mit gebrauchten Tonerkartuschen zu minimieren.

Um diese Ziele zu erreichen, wird zunächst eine detaillierte Machbarkeitsstudie durchgeführt, um die spezifischen lokalen Gegebenheiten und Herausforderungen in Ghana zu analysieren. Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie wird ein konkreter Plan zur Errichtung einer Pilot-Recyclinganlage erstellt. Deutsche Recyclingtechnologie wird nach Ghana exportiert, und ein Team aus deutschen und ghanaischen Experten überwacht die Installation und Inbetriebnahme der Anlage vor Ort. Parallel dazu werden lokale Fachkräfte intensiv geschult, um sicherzustellen, dass das lokale Personal in der Lage ist, die Anlage eigenständig und sicher zu betreiben.

Zusätzlich wird ein umfassendes Sammelsystem für gebrauchte Tonerkartuschen entwickelt und implementiert. Dazu werden Kooperationen mit lokalen Unternehmen, Behörden und NGOs aufgebaut, um ein flächendeckendes Netzwerk zur Rücknahme und Sammlung der Kartuschen zu etablieren. Dieses Sammelsystem stellt sicher, dass die Kartuschen nicht unsachgemäß entsorgt, sondern dem Recyclingprozess zugeführt werden.

Das Projekt wird kontinuierlich überwacht und evaluiert, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu überprüfen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nicht nur in Ghana, sondern auch in anderen Schwellen- und Entwicklungsländern Anwendung finden und als Modell für weitere Projekte dienen. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz soll das Projekt nicht nur zur Reduzierung der Umweltbelastungen durch Tonerkartuschen beitragen, sondern auch neue wirtschaftliche Chancen für Ghana schaffen. Langfristig wird angestrebt, die Methodik und Technologie in weiteren Ländern zu implementieren, um global einen positiven Umwelteffekt zu erzielen.