VINETA
Innovative Niederdruck-Membranverfahren als modulare Lösung für die dezentrale Trinkwasseraufbereitung
Zuwendungsempfangende
- Technische Universität Berlin
- MARTIN Systems GmbH
Kooperationen
- GIZ Suva, Fidschi (GIZ)
- University of South Pacific (USP)
- Palau Public Utilities Cooperation
- Majuro Water and Sewer Company
Laufzeit
01.11.2021 bis 31.12.2024
Themengebiete
- Querschnittstechnologien
- Wasser- und Abwasserwirtschaft
Zielländer
Fidschi, Marshall Islands, Palau
Wasser ist auf den Inseln des Nord- und Südpazifiks allgegenwärtig und ein wichtiger Teil der lokalen Kultur. Die Staaten der Region sind größtenteils über eine Vielzahl kleiner Inseln mit sehr begrenzten natürlichen Ressourcen und einer wachsenden Bevölkerung verteilt. Als Folge des Klimawandels, der einen Anstieg des Meeresspiegels mit sich bringt, sind diese Inseln und ihre Bewohnerinnen und Bewohner von den negativen Folgen der Erderwärmung stärker betroffen als alle anderen Teile der Welt. Starke Veränderungen bei den saisonalen Regenfällen führen zu häufigeren, teils monatelangen Dürreperioden, die starke Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Trinkwasser haben.
Das Ziel im VINETA Projekt ist die Trinkwasseraufbereitung in ausgewählten Staaten Ozeaniens zu analysieren und zu verbessern. Dies geschieht anhand einer Bedarfsanalyse exemplarisch für drei Anwendungsfälle unterschiedlicher Größe. Dabei werden auch Freiflächen identifiziert, um eine dezentrale Stromversorgung über Solarenergie zu ermöglichen. Damit kann die Trinkwasserbehandlung fallspezifisch von der Energieversorgung entkoppelt werden. Es werden angepasste Gesamtansätze entwickelt, die mit den lokalen Stakeholdern diskutiert und optimiert werden. Nach Abschluss dieser Konzeptionierung wird für eine Anwendung die Niederdruck Membranfiltration demonstriert. Diese Technologie wurde von der Martin Systems GmbH zur Marktreife geführt und im Wasserrucksack „PAUL“ erstmals zur Anwendung gebracht. Dieser ist eine transportable Wasserfiltrationseinheit für den Einsatz in Katastrophengebieten und funktioniert ohne Strom. In Folge wurde bis 2017 der AQUA CUBE in einem vom BMWi geförderten ZIM Projekt entwickelt und kann seitdem zur dauerhaften Aufarbeitung von Oberflächenwasser in ländlichen Gebieten eingesetzt werden. Diese Technologie wird im Rahmen des Projekts an die speziellen Anforderungen im dezentralen und isolierten Betrieb in Ozeanien angepasst. Neben der Demonstration werden projektbegleitend Informationspakete für Stakeholder und Schulungsunterlagen für Betreiber entwickelt, um den nachhaltigen Betrieb zu ermöglichen und die Verbreitung der Technologie im Sinne der BMU-„Exportinitiative Umwelttechnologien“ zu unterstützen.
Kontakt
Prof. Dr.-Ing. Sven-Uwe Geißen +49 30 314-25086 E-Mail